Start Politik USK-Bilanz 2019: Jedes zehnte Spiel ist frei ab 18

USK-Bilanz 2019: Jedes zehnte Spiel ist frei ab 18

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USK-Jahresbilanz 2019: Der Anteil der USK-18-Spiele klettert auf knapp 10 Prozent (Stand: 30.1.2020)
USK-Jahresbilanz 2019: Der Anteil der USK-18-Spiele klettert auf knapp 10 Prozent (Stand: 30.1.2020)

Immer mehr USK-18-Spiele, immer weniger Spiele für Kinder unter 12 Jahren: Das ist ein Ergebnis der Jahresbilanz 2019 der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle.

Ungeachtet der überwiegend familienfreundlichen Nintendo-Switch-Neuheiten ist der Anteil der Spiele mit USK-16- oder USK-18-Freigaben sprunghaft angestiegen. Das geht aus der Jahresbilanz 2019 der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) hervor.

Von 1.673 geprüften Titeln entfallen mittlerweile 9,6 Prozent – also fast jedes zehnte Spiel – auf Produkte, die von den USK-Gremien keine Jugendfreigabe erhalten haben. Dies gilt beispielsweise für Bestseller wie „Red Dead Redemption 2“ (PC-Version), „Call of Duty: Modern Warfare“, „Ghost Recon Breakpoint“ oder „Borderlands 3“. Auch Spiele aus heimischer Produktion – darunter „Hunt: Showdown“ (Crytek) und „The Surge 2“ (Deck 13) – sind mit dem roten USK-18-Siegel gekennzeichnet. Im Vorjahr lag der Anteil der USK-18-Spiele noch bei 6,7 Prozent.

Gleichzeitig sinkt der Anteil der Spiele ohne Altersbeschränkung („USK 0“) und ab 6 Jahren auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren. In der Tendenz werden also mehr Spiele veröffentlicht, die sich an Jugendliche und Erwachsene richten.

Die Zahl der klassischen Altersprüfungen für Computer- und Videospiele auf Datenträgern (DVD, Blu-Ray-Disc, Modul) geht erwartungsgemäß weiter leicht zurück. Dass die Zahl der Prüfvorgänge nicht weiter gesunken ist, hat auch damit zu tun, dass die USK immer öfter Titel prüft, die auf Messen wie der Gamescom 2019 oder der MAG Erfurt 2019 vorgestellt werden.

Zuwächse gibt es weiterhin bei Online-Spielen und Apps, die das standardisierte IARC-Verfahren auf Basis einer Checkliste durchlaufen. Dem System haben sich Nintendo, Google (PlayStore) und Microsoft angeschlossen, nicht aber andere marktführende Anbieter wie Valve (Steam), Apple (iTunes) oder Sony PlayStation.

„Alterskennzeichen bieten Eltern, Nutzern und anderen Interessierten nach wie vor einen hohen Orientierungswert über Inhaltsrisiken“, bilanziert Lorenzo von Petersdorff, der die USK-Geschäfte während der Elternzeit von Elisabeth Secker führt. Vom Jahr 2020 erwartet er Impulse mit Blick auf das neue Jugendmedienschutzgesetz, das nach den Plänen von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) eine Vereinheitlichung von Online- und Offline-Altersfreigaben vorsieht. Den Erziehungsberechtigten rät von Petersdorff, erstens auf die Alterskennzeichen zu achten und zweitens die Jugendschutz- und Zahlungs-Einstellungen der Spielgeräte altersgerecht zu justieren.

Träger der USK ist der Industrieverband Game.