Start Politik Hessen: Bouffier macht Kristina Sinemus zur Digitalministerin (Update)

Hessen: Bouffier macht Kristina Sinemus zur Digitalministerin (Update)

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Die bisherige IHK-Präsidentin Kristina Sinemus wird neue hessische Digitalministerin im Kabinett von Volker Bouffier (Foto: IHK Darmstadt / Jens Steingässer)
Die bisherige IHK-Präsidentin Kristina Sinemus wird neue hessische Digitalministerin im Kabinett von Volker Bouffier (Foto: IHK Darmstadt / Jens Steingässer)

Die erste Digitalministerin des Landes Hessen heißt Prof. Dr. Kristina Sinemus. Das hat Ministerpräsident Volker Bouffier am heutigen Dienstag angekündigt.

Update vom 15. Januar 2019: Der amtierende und designierte hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) hat heute sein Kabinett vorgestellt. Unter anderem wird der jüngst wegen umstrittener eSport-Äußerungen in die Kritik geratene Innen- und Sportminister Peter Beuth (CDU) sein Amt behalten.

Komplett neu ist der Posten des Digitalministers – in diesem Fall jener der „Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung“ als Teil der hessischen Staatskanzlei. Den Posten besetzt Kristina Sinemus: Die parteilose Professorin einer privaten Berliner Hochschule ist gleichzeitig Gesellschafterin einer Darmstädter Kommunikationsagentur und ehrenamtliche Präsidentin der Industrie- und Handelskammer Darmstadt Rhein Main Neckar.

Dem Vernehmen nach ist das Digitalministerium auch für die hessische Games-Branche zuständig. Der schwarz-grüne Koalitionsvertrag wurde kurz vor Weihnachten von den Gremien abgesegnet und sieht unter anderem die Ausrichtung einer „Indie-Games-Messe“ vor.

Hessen bekommt ein Digitalministerium (Meldung vom 19. Dezember 2018)

Durchbruch bei den Koalitionsverhandlungen: Nach Bayern wird auch Hessen ein eigenes Digitalministerium einrichten. Den Ressort-Chef stellt die CDU.

Kaum war die Meldung auf dem Markt, dass Hessen als zweites Bundesland ein eigenes Digitalministerium aufbaut, kamen auch schon die ersten Glückwünsche aus München: „Sich von Bayern etwas abzuschauen, ist immer gut. Als erstes Digitalministerium vernetzen wir uns natürlich gerne mit allen, die nachziehen“, ließ Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) süffisant mitteilen. Gerlach ist erst seit Mitte November im Amt.

Am Vormittag war bekannt geworden, dass sich die hessische CDU und die Grünen auf einen Koalitionsvertrag verständigt haben, dessen Inhalte am Donnerstagmorgen bekannt gegeben werden sollen.

Damit steht einerseits fest, dass Volker Bouffier (CDU) weiterhin hessischer Ministerpräsident bleibt, während der bisherige Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen) das Amt des Stellvertreters behält. Sein XXL-Ministerium erzählt außerdem die Zuständigkeit für den Wohnbau – ein Thema, das den Wahlkampf mitgeprägt hatte.

Das Digitalministerium kommt als neues Ressort hinzu und wird dem Vernehmen nach von einem Unions-Politiker besetzt. Gleiches gilt für das Innen- und Sportministerium, das bislang von Peter Beuth (CDU) geleitet wird. Beuth war vor wenigen Wochen in die Schlagzeilen geraten, als er forderte, man müsse „den Begriff eSport ausradieren“. Derzeit steht das hessische Innenministerium wegen eines mutmaßlich rechtsextremen Netzwerks innerhalb der Frankfurter Polizei unter Druck.

Erwartet wird, dass das hessische Digitalministerium analog zu Bayern auch die Zuständigkeit für die regionale Games-Branche erhält und damit unter anderem die Einführung der angekündigten, aber bislang nicht umgesetzten Games-Förderung koordinieren würde.

Hessen gilt als einer der wirtschaftlich bedeutendsten Games-Standorte in Deutschland: Bekannte Spiele-Konzerne wie Nintendo, Sony Interactive, Konami, Bethesda und Bandai Namco Entertainment haben ihren Sitz in Frankfurt. Daneben sind in Hessen Dutzende kleiner und großer Studios zu Hause, etwa Crytek, Deck 13, Keen Games und Assemble Entertainment.

Eine Analyse der Wahlprogramme beider Landesverbände der künftigen schwarz-grünen Koalition können Sie hier nachlesen.

Dieser Beitrag wird laufend aktualisiert.