Start Politik Scheuer lässt Games-Strategie für Deutschland erarbeiten

Scheuer lässt Games-Strategie für Deutschland erarbeiten

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Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) koordiniert die Einführung einer bundesweiten Games-Förderung (Foto: CSU / Valentin Brandes)
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) koordiniert die Einführung einer bundesweiten Games-Förderung (Foto: CSU / Valentin Brandes)

Wie kommt der Games-Standort Deutschland voran? Das Verkehrsministerium unter Leitung von Andreas Scheuer hat ein Thesenpapier vorgestellt.

Für Deutschlands Games-Politik ist das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI) zuständig: Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) verantwortet die Etats für den Deutschen Computerspielpreis und die Computerspiele-Förderung des Bundes, die pro Jahr bis zu 50 Millionen Euro an deutsche Studios verteilt. Seit März diesen Jahres gibt es dort auch ein eigenes Games-Referat unter Leitung von Stephan Zaß.

„Doch wir wollen mehr: eine umfassende Standortpolitik für Games in Deutschland“, kündigt Scheuer an. Deshalb arbeitet sein Ministerium an einer umfassenden Games-Strategie, bei der es auch, aber eben nicht nur um Geld geht. Das Ziel: „Games in Deutschland“ ganzheitlich zu denken.

Noch bis zum 8. Juni 2021 erhofft sich das BMVI Feedback per Mail auf ein vierseitiges Thesenpapier, das vier strategische Ziele auflistet:

Sicherung des Games-Standorts Deutschlands

„Deutschland ist international einer der wichtigsten Absatzmärkte für digitale Spiele, ist aber als Entwicklungsstandort bisher kaum relevant“ – so lautet der Befund des Ministeriums. Spiele aus Deutschland und die dahinter stehenden Teams sollen deshalb international bekannter werden – auch mit Blick auf die Anwerbung von Fachkräften. Dazu gehören einerseits Formate wie der Deutsche Computerspielpreis, aber auch ein Kommunikations- und Marketing-Konzept.

Unterstützung der Computerspiele-Produktion

Das BMVI stellt zurecht fest, dass es so gut wie keine Blockbuster-Produktionen in Deutschland gibt, anders als etwa in den Niederlanden oder in Polen. Der Großteil der Studios hat weniger als 25 Mitarbeiter. Deshalb sollen nicht nur Großprojekte, sondern auch Startups und kleine und mittelgroße Unternehmen besser unterstützt werden. Internationale Publisher sollen sich (wieder) in Deutschland ansiedeln – aktuell ist eher das Gegenteil zu beobachten.

Die 20 größten Games-Studios in Deutschland 2021 (Stand: 13.4.21)
Die 20 größten Games-Studios in Deutschland 2021 (Stand: 13.4.21)

Stärkung von Innovation durch Games

Das BMVI sieht die Games-Industrie als „Innovationstreiber zur Sicherung Deutschlands als Innovationsstandort“. Deshalb soll zum Beispiel der Austausch zwischen Wissenschaft und Games-Industrie forciert werden.

Förderung der Potenziale von Games für die Gesellschaft

Die Potenziale und Chancen von Games sollen gesamtgesellschaftlich stärker genutzt werden – auch, um Vertrauen, Anerkennung und Wertschätzung für Spieler und Games-Branche zu steigern. Dazu gehört zum Beispiel das Thema Digital- und Medienkompetenz. Bemerkenswert: Das CSU-geführte BMVI sieht es auch als erforderlich an, „den Dialog zur Anerkennung von E-Sport-Vereinen als gemeinnützig zu intensivieren“ – und steht in diesem Punkt diametral zur Position des Innenministeriums und somit der Bundesregierung.

Nach der Bundestagswahl im September 2021 wird sich weisen, inwieweit das Thema Games im Verkehrsministerium verortet bleibt. Partei-übergreifend gibt es große Sympathien für ein dediziertes Digital-Ressort, etwa seitens der FDP und in Teilen von SPD und Grünen. Auch CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat sich zuletzt wiederholt für ein „sehr mächtiges“ Digitalministerium ausgesprochen.


Mit der Rolle von Andreas Scheuer für die deutsche Games-Politik beschäftigt sich auch unsere Kolumne.