Die Bundesregierung wird auch künftig die Entwicklung von Games in Deutschland mit mehreren hundert Millionen Euro bezuschussen.
Exakt ein Monat ist seit jenem Halloween-Abend vergangen, an dem das Wirtschaftsministerium (BMWK) die Annahme neuer Anträge für die Computerspiele-Förderung vorläufig gestoppt hatte. Profaner Grund: Für 2022, aber auch für 2023 war schlichtweg kein Geld mehr im Topf – das komplette Budget war verteilt.
Die (mehr oder minder) überraschende Vollbremsung hatte für erhebliche Verunsicherung in der Branche gesorgt – die Finanzierung und damit Fortführung einzelner Games-Projekte stand zwischenzeitlich auf der Kippe.
Immerhin: Die bis zum Stichtag eingegangenen Unterlagen wurden und werden bearbeitet. Auf GamesWirtschaft-Anfrage teilt das BMWK mit, dass „alle vorliegenden und bewilligungsfähigen Anträge nach Abschluss der Prüfung bewilligt“ werden würden.
Alleine im abgelaufenen November hat das Wirtschaftsministerium mehr als 5,5 Millionen Euro verteilt – davon weitere 917.765 € für die erst 2020 gegründete Don vs Dodo GmbH aus Garching bei München, wo die Wirtschaftssimulation Industry Giant 4.0 für Publisher Toplitz Productions entsteht.
Die gute Nachricht für Deutschlands Games-Entwickler: Weil der Haushaltsausschuss in seiner Sitzung am 10. November in buchstäblich letzter Minute doch noch mehrere Millionen € draufgepackt hat, geht die Computerspiele-Förderung des Bundes demnächst in die Verlängerung. Durch sogenannte ‚Verpflichtungsermächtigungen‘ sinkt zumindest das Risiko, dass es zeitnah zu erneuten Einschränkungen kommt. Mittelfristig pocht der Branchenverband auf weitere Erhöhungen.
An Spekulationen, wann genau es soweit ist und wieder Anträge gestellt werden können, will sich das BMWK nicht beteiligen. Fakt ist aber: Behörden und Ministerien können über frische Haushaltsmittel erst nach Veröffentlichung des Haushaltsgesetzes im Bundesgesetzblatt verfügen, wie das BMWK einräumt.
Dazu sind noch weitere Schritte erforderlich: Zwar hat das 2023-Budget des Wirtschaftsministeriums erst in der vergangenen Woche die Hürde im Bundestag genommen – doch der Bundesrat wird sich erst in seiner Sitzung am 16. Dezember mit dem Bundeshaushalt beschäftigen. Erst wenn die Länder zustimmen, kann Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Paket unterzeichnen – und erst dann tritt der Haushalt tatsächlich in Kraft.
Es werden also noch einige Wochen in Land gehen, bevor die Bundesministerien auf frische Subventions-Budgets zugreifen können. Wie sich die bisherigen Summen der Games-Förderung auf Unternehmen und Projekte verteilen, haben wir in diesem Beitrag aufgeschlüsselt.