Start Politik FFF Bayern Jahresbilanz 2018: 1,9 Mio. Euro für Games (Update)

FFF Bayern Jahresbilanz 2018: 1,9 Mio. Euro für Games (Update)

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Über den FilmFernsehFonds fördert der Freistaat Bayern die regionale Kino-, TV- und Games-Branche.
Über den FilmFernsehFonds fördert der Freistaat Bayern die regionale Kino-, TV- und Games-Branche.

Etwas mehr als 5 Prozent der staatlichen Medienförderung in Bayern entfielen 2018 auf den Games-Sektor. Drei Spiele sicherten sich mehr als die Hälfte des Förder-Topfes.

Subventionen in Höhe von rund 36,5 Millionen Euro hat der FilmFernsehFonds Bayern (kurz: FFF Bayern) im Jahr 2018 auf knapp 350 Projekte verteilt – rund 3 Millionen Euro weniger als noch im Jahr zuvor.

Der Löwenanteil – nämlich mehr als 22 Millionen Euro – kam 55 Kinofilmen zugute. Fünf dieser Streifen erreichten mehr als eine Million Besucher, darunter die Kinderbuch-Verfilmungen „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ und „Die kleine Hexe“. Der FFF Bayern gehört auch zu jenen Filmförderern, die in den Oscar-Kandidaten „Werk ohne Autor“ investiert haben.

Staatliches Fördergeld floss außerdem in internationale Co-Produktionen wie „Captain Marvel“, „Black Panther“ und „Tomb Raider“, Fernsehfilme, TV-Serien, VR-Filme und Projekte von Nachwuchs-Regisseuren.

Eine deutliche Steigerung der Mittel verzeichnete die bayerische Games-Förderung: Nach 1,3 Millionen im Jahr 2017 wurden zuletzt 1,9 Millionen Euro bewilligt, also rund 5 Prozent des gesamten Etats des FilmFernsehFonds.

Allein eine Million Euro und damit mehr als die Hälfte dieses Budgets ging an drei Games:

  • Ostwind: Das Spiel 2 (Aesir Interactive) – 300.000 Euro
  • TownsMen VR (HandyGames) – 300.000 Euro
  • Galaxy on Fire: Unleashed (Koch Media / Deep Silver Fishlabs) – 400.000 Euro

Der ‚Rest‘ von 900.000 Euro verteilt sich auf 21 weitere Projekte. Eine Rückzahlung dieser Schecks ist traditionell nur dann vorgesehen, wenn ein Spiel tatsächlich Gewinn abwirft.

Drei FFF-geförderte Spiele kamen 2018 auf den Markt:

  • Pretzel Land (Wild River) – gefördert mit 160.000 Euro (2010 / 2013 / 2014)
  • TownsMen VR (HandyGames) – gefördert mit 300.000 Euro (2018)
  • Virtual Surfing (Waveor) – gefördert mit 128.000 Euro (2016 / 2017)

Seit Anfang 2019 in den Appstores ist die Brettspiel-Umsetzung „Die Legenden von Andor“ (100.000 Euro), Ende Februar folgt mit „Ostwind: Das Spiel 2“ ein weiteres PC- und Konsolenspiel parallel zum Filmstart von „Ostwind 4: Aris Ankunft“.

Bis vor wenigen Wochen galt Bayern als das Bundesland mit der höchsten Games-Förderung in Deutschland – mittlerweile hat Nordrhein-Westfalen die Tabellenspitze übernommen. Welche Games-Budgets dem FFF Bayern für die Saison 2019 zur Verfügung stehen, hängt insbesondere von den Zahlen ab, die Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gemeinsam mit den Koalitionspartnern der Freien Wähler in den Doppelhaushalt 2019 / 2020 schreibt. Die für die bayerische Videospiele-Wirtschaft zuständige Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) kündigte via Facebook bereits an, die Gamesförderung um 800.000 Euro aufstocken zu wollen – um, so wörtlich, „noch mehr Schwung rein zu bringen“. In Summe stünden damit für 2019 rund 2,7 Millionen Euro zur Verfügung, sofern Kabinett und Landtag zustimmen.

Für Ende März plant der FFF Bayern zudem eine Fachkonferenz, die sich möglichen Synergien zwischen Film- und Games-Branche widmet.