Start Gamescom KoelnMesse hofft auf stabiles Messejahr 2022

KoelnMesse hofft auf stabiles Messejahr 2022

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Auch durch Einnahmen durch den Betrieb des Kölner Impfzentrums sieht die 2021-Bilanz der KoelnMesse etwas rosiger aus als 2020 (Foto: KoelnMesse GmbH / Uwe Weiser)
Auch durch Einnahmen durch den Betrieb des Kölner Impfzentrums sieht die 2021-Bilanz der KoelnMesse etwas rosiger aus als 2020 (Foto: KoelnMesse GmbH / Uwe Weiser)

Im zweiten Jahr in Folge fährt die KoelnMesse schmerzhafte Verluste ein: Für 2022 peilen die Gamescom-Veranstalter eine Erholung des Messegeschäfts an.

Die Nürnberger Spielwarenmesse im Februar? Abgesagt. Die E3 2022 im Juni in Los Angeles? Abgesagt. Die Premiere des Games-Festivals G4L in Düsseldorf? Verschoben auf 2023. Das Messe- und Eventjahr 2022 hatte gleich zu Beginn eine Reihe betrüblicher Nachrichten zu bieten.

Bei der KoelnMesse blickt man indes mit Zuversicht ins neue Jahr, auch ermutigt durch ein zartes Hochfahren der Herbstmessen – ehe Delta und Omikron den Restart verhagelten. Seitdem ruht das Messegeschäft, auch in Nordrhein-Westfalen.

Unterm Strich war 2021 die zweite schwierige Saison in Folge: Von 68 geplanten Messen hat nur die Hälfte stattgefunden. In der KoelnMesse-Statistik zählt dazu auch die Gamescom, die in Vor-Pandemie-Zeiten über 370.000 Besucher in den Messehallen verzeichnete. Wegen der unsicheren Gemengelage musste Anfang Mai 2021 die Reißleine gezogen werden – die Gamescom 2021 fokussierte sich auf Livestreams, Videos und Social Media (Analyse). Für 2022 ist – Stand jetzt – eine Hybrid-Veranstaltung vom 24. bis zum 28. August 2022 vorgesehen, also digital plus Vor-Ort-Messebetrieb.

Die Popkulturmesse CCXP Cologne ‚fehlt‘ hingegen im Messekalender und wird abermals ausfallen, wie ein Sprecher auf Anfrage bestätigte. Die Veranstaltung lebe „in hohem Maße vom direkten Kontakt zu den Stars, deren Präsenz wir sicher in diesem Sommer nicht in angemessenem Rahmen voraussetzen könnten“.

Für 2021 weist die KoelnMesse einen Umsatz von 130 Millionen € aus – eine dezente Steigerung gegenüber 2020 (94,3 Mio €), aber eben nur ein Bruchteil des Rekordjahres 2019 mit Einnahmen jenseits von 400 Millionen €. Zur Linderung beigetragen hat auch die Beherbergung und Organisation des Kölner Impfzentrums: Dort wurden im vergangenen Jahr fast 650.000 Impfungen verabreicht.

Die Verluste konnten gegenüber 2020 reduziert werden und lagen 2021 ’nur‘ noch „im hohen zweistelligen Millionen-Bereich“. Dieser Kraftakt war allerdings nur durch erhebliche Einsparungen möglich: Bis August 2021 befand sich die fast 1.000köpfige Belegschaft in Kurzarbeit.

Für 2022 plant die Kölner Messegesellschaft weiterhin mit roten Zahlen – der Umsatz soll sich indes auf 250 Millionen € glatt verdoppeln. Wie sich die Lage tatsächlich entwickelt, hängt zwangsläufig vom weiteren Verlauf der Pandemie, den internationalen Reisevorgaben und den behördlichen Auflagen ab. Nach Einschätzung von Messechef Gerald Böse könnte die KoelnMesse ab 2023/24 wieder an die gewohnte Umsatz-Flughöhe anknüpfen.

Trotz der weiterhin angespannten Lage auf dem Messe- und Konferenz-Markt will das Unternehmen an zentralen Elementen des Programms KoelnMesse 3.0 festhalten: So soll 2024 die Kongress- und Event-Location Confex fertiggestellt werden. Die Planungen für den neuen Ost/West-Boulevard starten im Lauf des Jahres. Andere Baumaßnahmen – etwa Teile der Hallensanierung sowie die Umgestaltung der Fassaden – müssen verschoben werden.