Start Gamescom Virtuelle Gamescom 2020 wird wahrscheinlicher (Update)

Virtuelle Gamescom 2020 wird wahrscheinlicher (Update)

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Seit 12 Jahren Gamescom-Standort: die KoelnMesse in Köln-Deutz (Foto: GamesWirtschaft)
Seit 12 Jahren Gamescom-Standort: die KoelnMesse in Köln-Deutz (Foto: GamesWirtschaft)

Die Corona-Pandemie zwingt die Gamescom-Veranstalter zu einem Notfallplan: Livestreams und Online-Formate könnten zu einer rein virtuellen Gamescom 2020 führen.

Update vom 15. April (20 Uhr): KoelnMesse und Game-Verband haben auf die Entscheidung von Bund und Ländern mit einer ersten Stellungnahme reagiert: „Auch wenn aktuell noch nicht alle Einzelheiten bekannt sind, wird das bundesweite Verbot von Großveranstaltungen bis Ende August auch die Planungen für die Gamescom 2020 beeinflussen. Weiterhin gilt: Digital wird die Gamescom 2020 in jedem Fall stattfinden! Weitere Informationen werden wir in Kürze mitteilen.“

Update vom 15. April 2020 (17 Uhr): Laut Nachrichtenagentur dpa haben sich Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder darauf verständigt, dass das Verbot von Großveranstaltungen in Deutschland bis 31. August 2020 verlängert wird. Die Entscheidung hätte auch Folgen für die Gamescom 2020 (25. bis 29. August) und die vorgelagerte Entwicklerkonferenz Devcom 2020 (22. bis 24. August). Alle Hintergründe erfahren Sie hier.

Damit scheint ausgeschlossen, dass es in diesem Jahr eine „analoge Gamescom“ auf dem Messegelände in Köln geben kann. Stattdessen sollen digitale Angebote massiv ausgebaut werden. GamesWirtschaft hat die Veranstalter um eine Einschätzung gebeten.

Update vom 14. April 2020: In einem Interview mit dem Springer-Blatt WELT hat KoelnMesse-Chef Gerald Böse die Erwartung formuliert, dass die KoelnMesse gestärkt aus der Coronakrise hervorgehen wird. Er rechne mit einem baldigen „Licht am Ende des Tunnels“ – und damit, dass Ende August die Spielemesse Gamescom in Köln veranstaltet werden kann.

Nach Böses Worten beschäftigt sich die Messegesellschaft auch mit einem „Wort-Case-Szenario“ – nämlich den Fall, dass bis Ende 2020 keine Veranstaltungen möglich sein sollten.

Böse erwartet, dass neben verkauften Quadratmetern und abgesetzten Tickets auch die digitale Reichweite künftig eine wesentliche Rolle bei der Bewertung von Messen spielen wird. Auch neue Kooperationen mit anderen Messegesellschaften – etwa im benachbarten Düsseldorf – könnte eine Folge aus der Coronakrise sein.

Die KoelnMesse befindet sich derzeit in Kurzarbeit. Lediglich ein Krisenteam im Hauptquartier kümmert sich um die Vorbereitung der geplanten Veranstaltungen.

Der Kartenvorverkauf für die Gamescom 2020 (25. bis 29. August) sowie die vorgelagerte Entwicklerkonferenz Devcom laufen auf vollen Touren. Eine Verschiebung der Messe auf einen späteren Zeitpunkt haben die Ausrichter kategorisch ausgeschlossen.

Bislang liegen keine offiziellen Absagen der vorab gemeldeten Gamescom-Aussteller vor.

Update vom 6. April 2020: Auf dem Kölner Messegelände werden die Vorbereitungen getroffen für ein „Notfall-Krankenhaus“. Das Lazarett kann Hunderte Corona-Patienten mit leichten und mittelschweren Krankheitsverläufen aufnehmen, sollten die Betten-Kapazitäten in Köln nicht ausreichen.

Meldung vom 31. März 2020: Zwar verbleiben bis zum Gamescom-Start noch knapp viereinhalb Monate – doch die Entscheidung, ob und in welcher Form die Weltleitmesse für Computerspiele in diesem Jahr in Köln stattfinden kann, muss deutlich früher fallen. Die Vorbereitungen für Bühnentechnik, Spielstationen, Messestände und Rahmenprogramm laufen seit Monaten.

Im Lichte der globalen Corona-Pandemie erscheint eine reibungslose Durchführung der Gamescom 2020 fraglicher denn je. Deutschland hat die Grenzen abgedichtet: Nicht-EU-Bürgern wird die Einreise verweigert. Analoge Reisebeschränkungen und -warnungen gelten auf allen Kontinenten – der internationale Flugverkehr ruht weitgehend. Zuletzt wurden die Maßnahmen weiter verschärft, zumal sich besonders Coronavirus-betroffene Länder wie die USA oder Großbritannien auf eine weitere Verschlimmerung der Lage einstellen. Auch die Bundesregierung rechnet mit weiter steigenden Infektionszahlen.

Was bedeutet das für die Gamescom? Seit heute steht fest: Erst Mitte Mai wollen der Industrieverband Game und die KoelnMesse gemeinsam mit den Behörden entscheiden, ob und unter welchen Voraussetzungen die Gamescom 2020 in einer Weise auf dem Messegelände stattfinden kann, so dass die Gesundheit und Sicherheit von Ausstellern und Teilnehmern gewährleistet ist. Im vergangenen Jahr strömten mehr als 370.000 Besucher nach Köln – die Gamescom gilt als eine der größten Publikumsmessen des Landes.

Die Mitte-Mai-Deadline sei gemeinsam „mit den größten Ausstellern“ abgestimmt worden – ohne konkrete Namen zu nennen. Die größten Gamescom-Flächen buchen traditionell Sony Interactive, Electronic Arts, Ubisoft, Take Two Interactive, Microsoft, Nintendo, Square Enix, Wargaming, Koch Media und Activision Blizzard (bis 2018).

Am geplanten Zeitfenster (25. bis 29. August) wollen die Veranstalter unter allen Umständen festhalten: Die Gamescom soll „mindestens in digitaler Form“ stattfinden – eine Verschiebung wird kategorisch ausgeschlossen. Gleiches gilt für die vorgelagerte Entwicklerkonferenz Devcom, die bereits am 22. August startet.

Vorsichtshalber werden schon jetzt einzelne Formate für eine rein digitale Fassung vorbereitet – ohne Fach- und Endverbraucher vor Ort: So sollen die Eröffnungs-Show Gamescom: Opening Night Live und das Videoformat Gamescom Now deutlich ausgebaut werden. Via Twitter kündigte Opening-Night-Live-Moderator und -Produzent Geoff Keighley bereits an, dass die Show in Form eines Livestreams ausgestrahlt wird. Weitere Details wollen die Ausrichter in den kommenden Monaten mitteilen.

Gamescom 2020 Termin: Die Messe startet am 25. August 2020 und endet am 29. August 2020 (Änderungen vorbehalten, Stand: 26.8.19)
Gamescom 2020 Termin: Die Messe startet am 25. August 2020 und endet am 29. August 2020 (Änderungen vorbehalten, Stand: 26.8.19)

Wer zu jenen 62.000 Gamescom-Fans gehört, die bereits ein Ticket im Vorverkauf erworben haben, bekommt den Ticketpreis im Falle einer Gamescom-Absage zu 100 Prozent zurückerstattet – für den Fall, dass Gamescom und/oder Devcom „nach behördlicher Entscheidung nicht vor Ort in Köln stattfinden können“. Auch die Aussteller würden geleistete Zahlungen zurückerhalten.

„Millionen Fans weltweit freuen sich auf die Gamescom 2020“, weiß Branchenverbands-Geschäftsführer Felix Falk. „Darum sind wir entschlossen, auch in diesem Jahr Ende August gemeinsam mit der Community Neuigkeiten, Ankündigungen und Weltpremieren zu feiern. Angesichts der Corona-Krise bauen wir jetzt alle digitalen Formate mit Hochdruck weiter aus, damit die Gamescom 2020 in jedem Fall zumindest digital stattfinden kann.“ Via Gamescom Opening Night Live und Gamescom Now würden schon jetzt Millionen Fans erreicht. „Ein weiterer Ausbau unserer Digital-Strategie ist jetzt genau der richtige Weg“, so Falk.

„Wenn wir Mitte Mai eine Neubewertung der Situation für alle Formate der Gamescom auf dem Kölner Messegelände vornehmen, hat die Gesundheit der Besucherinnen und Besucher höchste Priorität“, erklärt KoelnMesse-Geschäftsführer Oliver Frese. „Selbstverständlich laufen alle Vorbereitungen weiter auf Hochtouren, sowohl physisch als auch digital.“

Die größten Messen in Deutschland 2019: Die Gamescom 2019 beendet das Messejahr auf Platz 5 (Stand: 9.12.2019)
Die größten Messen in Deutschland 2019: Die Gamescom 2019 beendet das Messejahr auf Platz 5 (Stand: 9.12.2019)