Die große GamesWirtschaft-Inventur zum Start ins Jahr 2017: Das sind die 35 Games-Entwickler in Deutschland mit den meisten Mitarbeitern.

Update vom 15. Januar 2020: Ab diesem Jahr führt GamesWirtschaft eine laufend aktualisierte Rangliste der größten Games-Studios in Deutschland.

Meldung 11. Januar 2017: Im Juli 2016 hat GamesWirtschaft erstmals ein Ranking der größten Games-Studios des Landes aufgestellt und veröffentlicht. Die Top 10 kamen vor sechs Monaten auf etwas mehr als 4.000 Mitarbeiter – inzwischen sind es fast 1.000 Personen weniger. Der flächendeckende Stellenabbau hat insbesondere bei den Großen der Branche deutliche Spuren hinterlassen. In der neuen Statistik sind die jüngsten Personalveränderungen bei Gameforge und Daedalic berücksichtigt.

Gleichzeitig haben viele Studios nach schmerzhaften Phasen des Konsolidierens längst wieder auf Wachstum umgeschaltet. Das gilt zum Beispiel für Bigpoint. Stark gewachsen ist zuletzt auch Foundry 42, die Frankfurter Dependance von Cloud Imperium Games (Star Citizen). Allein im ersten Halbjahr 2017 soll die Teamstärke von derzeit 62 auf 75 steigen. Zuwächse vermelden zudem Sandbox Interactive (Albion Online), Blue Byte, Travian Games und Whow Games.

Die 35 Games-Entwickler mit den meisten Mitarbeitern in Deutschland.
Die 35 Games-Entwickler mit den meisten Mitarbeitern in Deutschland.

Deutschlands Top 35 Games-Entwickler: Goodgame Studios weiterhin auf Platz 1

Um die Dynamik und Vielfalt des Marktes besser darstellen zu können, wurde aus den ursprünglichen Top 25 eine Top 35. Gerade im Bereich zwischen 10 und 50 Mitarbeitern gibt es Dutzende spannender und erfolgreicher Studios mit Millionen-Umsätzen, die aber außerhalb der Branche nur wenig bekannt sind.

Die GamesWirtschaft-Übersicht enthält ausschließlich Unternehmen, die entweder selbst Computer- und Video-Spiele in Deutschland entwickeln oder entsprechende Tochterfirmen betreiben (Beispiel Kalypso). Nicht berücksichtigt sind reine Vertriebs- und Marketing-Niederlassungen von Publishern.

Alle Angaben stammen direkt von den jeweiligen Unternehmen – mit zwei Ausnahmen: Goodgame Studios und Crytek geben derzeit keine Auskunft zum aktuellen Personalstand. Im Falle von Goodgame Studios wurde der Wert bei der letzten offiziellen Zahl von 700 Mitarbeitern belassen.

Update vom 24. Januar 2017: Nach einem weiteren Stellenabbau schrumpft die Belegschaft von Goodgame Studios auf nur noch 350 Mitarbeiter. Damit ist Goodgame Studios nicht mehr Deutschlands größtes Entwickler-Studio.

Diffus ist die Lage bei Crytek: Mehrere Quellen taxieren die Mannschaftsstärke in Frankfurt auf einen Wert, der näher an der 300 als an der 400 liegt. Da keine belastbaren Zahlen vorliegen, ist Crytek mit einem Korridor von 350-390 angegeben. Sobald wir neue Erkenntnisse haben, wird die Grafik selbstverständlich aktualisiert.

Deutschlands größte Games-Entwickler: Berlin auf der Überholspur

Mit Blick auf die regionale Verteilung bleibt Hamburg einsame Spitze. InnoGames schafft es aufs Treppchen und gehört mit Erlösen im dreistelligen Millionenbereich zu den Umsatz-Spitzenreitern der deutschen Games-Branche.

Daneben entwickelt sich der Standort Berlin zunehmend zu einem echten Hotspot. Neben heimischen Studios (Wooga, Yager, Gameduell) und Niederlassungen (Bigpoint, Gamigo, Deck 13) expandieren auch vermehrt asiatische oder US-amerikanische Konzerne in der Hauptstadt – Riot Games, Epic Games, Gamevil, um nur einige zu nennen. Hinzu kommt eine vitale Peripherie mit zahllosen Dienstleistern und Agenturen.

Auffällig: Mit Travian Games ist nur ein einziges Unternehmen aus Bayern in den Top 10 vertreten, gefolgt von CipSoft und Upjers auf Platz 14. Die Entwicklerlandschaft im Freistaat mit ihren vielen kleinen und mittleren Studios ist deutlich fragmentierter als in anderen Bundesländern: Ab Rang 35 reiht sich ein bayerisches Unternehmen ans nächste, hauptsächlich aus dem Großraum München.

Die nächste Aktualisierung des Studio-Rankings ist für Juli 2017 geplant. In den kommenden Wochen folgen unter anderem weitere regionale Bestandsaufnahmen und Analysen, wie zuletzt für die Hansestadt Hamburg.