Start Wirtschaft Spiele-Apps: Marktanteil von Free2Play bei fast 100 Prozent

Spiele-Apps: Marktanteil von Free2Play bei fast 100 Prozent

0
Games-Software in Deutschland: Von jedem Umsatz-Euro entfielen 2022 rund 44 Cent auf In-App-Käufe (Stand: 16.5.2023)
Games-Software in Deutschland: Von jedem Umsatz-Euro entfielen 2022 rund 44 Cent auf In-App-Käufe (Stand: 16.5.2023)

Weitgehend stabil bleibt die Popularität von Mobilegames: Fast 2,8 Milliarden € wurden 2022 in Deutschland mit In-App-Käufen umgesetzt.

Ja, es gibt sie noch – ein Minecraft für 6,99 €, ein Landwirtschafts-Simulator für 7,99 € oder ein Monopoly für 3,99 €. Doch die Ära der Nicht-Free2Play-Spiele auf Smartphone und Tablet neigt sich erkennbar dem Ende entgegen: Auf kaum noch messbare 6 Millionen € belief sich 2022 der Umsatz mit Spielen, die im deutschen Google Play Store oder im iOS-Appstore zum Kauf angeboten werden.

Umgekehrt haben sich die Einnahmen mit In-App-Käufen auf hohem Niveau stabilisiert – und zwar bei nahezu unveränderten 2,783 Milliarden € bei einem Gesamt-Software-Umsatz von 6,4 Milliarden € (inklusive Online- und Streaming-Dienste). Übersetzt: Von jedem Euro, der 2022 in Deutschland für Computer-, Konsolen- und Mobile-Games ausgegeben wurde, entfallen 44 Cent auf In-App-Umsätze von zunächst ‚kostenlosen‘ Free2Play-Spielen.

Die Produkte sind so konzipiert, dass der Spieler nach anfänglich schnellen Erfolgen zwangsläufig an einen Punkt gerät, an dem er ‚Geld nachwerfen‘ muss – sei es für Spielbeschleuniger, Komfortfunktionen oder zusätzliche Inhalte. Immer mehr einstige ‚Premium-Spiele‘ werden wegen der ungleich effizienteren und lukrativeren Monetarisierung auf Free2Play umgestellt.

Auch wenn die ganz großen Umsatzsprünge der Corona-Jahre 2020 und 2021 mit jeweils über 20 Prozent Plus vorläufig vorbei sind: Das Geschäftsmodell ‚Free2Play‘ bleibt der unangefochtene Industrie-Standard – auch auf PC und Konsole wächst das Segment zulasten des gewohnten Einzelkaufs. Die technisch und finanziell niedrigen Einstiegshürden im Vergleich zu PlayStation 5, Xbox Series X & Co. sorgen zudem dafür, dass laut GfK-Daten jeder dritte Smartphone- und Tablet-Spieler älter ist als 50 Jahre.

Prozentual stark wachsend, aber in absoluten Zahlen noch sehr klein ist der Bereich „Abogebühren für Apps“, den der Branchenverband Game bei der Bekanntgabe der aktuellen Marktdaten mit 24 Millionen € beziffert. Im Jahr 2021 lag der Wert noch bei 12 Millionen €. Damit gemeint sind Angebote wie Apple Arcade oder der Google Play Pass, die den Zugriff auf eine Bibliothek an Spielen zum kalkulierbaren Festpreis von monatlich 4,99 € ermöglichen – ohne Werbe-Unterbrechungen und ohne In-App-Käufe. Für den deutschen Markt liegen keine belastbaren Abonnentenzahlen vor.

Weitere Informationen zur Umsatz-Entwicklung 2022 der Games-Industrie in Deutschland finden Sie in diesem Beitrag.