Start Wirtschaft Robot Cache: Steam-Rivale startet mit 700 Spielen

Robot Cache: Steam-Rivale startet mit 700 Spielen

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Robot Cache ermöglicht den Wiederverkauf
Robot Cache ermöglicht den Wiederverkauf "gebrauchter" PC-Spiele - die Auszahlung erfolgt in IRON (Abbildung: Robot Cache)

Wiederverkauf gebrauchter Spiele und Mini-Provisionen: Brian Fargos Blockchain-Startup Robot Cache wirbt um weitere Publisher und Studios.

Erst vor wenigen Tagen hat Epic Games („Fortnite“, Unreal-Technologie) mit dem Epic Games Store eine eigene Vertriebsplattform angekündigt, die den Spieleherstellern einen deutlich höheren Anteil an den Einnahmen zugesteht als Marktführer Steam. Analog zu Appstore-Betreibern wie Apple und Google behält Steam-Anbieter Valve rund 30 Prozent als Provision ein, Epic Games will sich auf maximal 12 Prozent beschränken.

Jetzt legt das US-Startup Robot Cache ein weiteres Angebot vor. Im Unterschied zu Mitbewerbern wie Steam, GOG.com und Epic Games setzt das Unternehmen auf mehrere Alleinstellungsmerkmale:

  1. Robot Cache verspricht Entwicklern und Publishern die „niedrigsten Transaktionsgebühren, die es je auf einer Distributionsplattform für PC-Spiele gab“: Die Partner dürfen 95 Prozent des Kaufpreises behalten, Robot Cache begnügt sich mit 5 Prozent Provision.
  2. Spiele werden nicht mit Euro und Dollar, sondern mit der plattform-eigenen Währung „IRON“ erworben, vergleichbar mit FUT-Points bei „FIFA 19“. Im Unterschied zu klassischen Kryptowährungen wie Bitcoin wird IRON nicht an Online-Börsen gehandelt, der Kurs und damit der Wert bleiben also stabil.
  3. Spieler können „gebrauchte“ Spiele wieder verkaufen und bekommen 25 Prozent des Kaufpreises in IRON gutgeschrieben. Neben dem Spieler erhält auch der Spiele-Entwickler einen Anteil. Das Rechte-Management basiert auf der Blockchain-Technologie, die Missbrauch weitgehend ausschließen soll.
  4. Auf freiwilliger Basis kann jeder Spieler innerhalb der Software entscheiden, ob er Rechnerkapazitäten für die Berechnung von Kryptowährungen bereitstellt („Mining“). Die „geschürften“ Erlöse werden in IRON ausgezahlt und lassen sich zum Kauf von Spielen und virtuellen Gütern einsetzen.

Robot Cache: Mehr als 700 Spiele zur Auswahl

Die Akzeptanz und die Nachhaltigkeit von Robot Cache steht und fällt natürlich mit den Spielen, die dort angeboten werden. Anfangs wird die Plattform mehr als 700 Spiele von 23 Publishern listen, darunter Titel von 505 Games, Bigben Interactive, CI Games, Paradox Interactive und Microids. Mit Headup Games (Düren), Libredia (Seligenstadt) und THQ Nordic (Wien) sind auch drei Publisher aus dem deutschsprachigen Raum vom Start weg dabei.

THQ Nordic ("Darksiders 3") ist einer von über 20 Publishern, die die Markteinführung von Robot Cache unterstützen (Abbildung: Robot Cache)
THQ Nordic („Darksiders 3“) ist einer von über 20 Publishern, die die Markteinführung von Robot Cache unterstützen (Abbildung: Robot Cache)

Ab heute wirbt Robot Cache intensiv um weitere Partner: Ein neu eingerichtetes Partner-Portal ermöglicht die Registrierung, das Hochladen der Spiele-Software samt Marketing- und PR-Materialien sowie die Auswertung und das Reporting. In Kürze soll die Plattform in den Testbetrieb gehen – die Anmeldung für die „Early Access“-Phase ist weiterhin möglich.

Zu den Robot-Cache-Gründern gehört Brian Fargo, der mit Interplay („Bard’s Tale“, „Wasteland“) und inXile Entertainment mehrfach Computerspielgeschichte geschrieben hat. Mit Atari-Gründer Nolan Bushnell sitzt eine weitere Games-Legende im Robot-Cache-Beirat.