Start Wirtschaft Embracer baut 900 Stellen ab

Embracer baut 900 Stellen ab

0
Lars Wingefors, Gründer und CEO der Embracer Group (Foto: Embracer AB)
Lars Wingefors, Gründer und CEO der Embracer Group (Foto: Embracer AB)

Bessere Zahlen als erwartet weist der schwedische Publisher Embracer Group aus – dazu beigetragen haben auch Kostensenkungen durch Stellenabbau.

Mit einem kräftigen Kurssprung von mehr als 10 Prozent hat die Embracer-Aktie an diesem Donnerstagmorgen auf die jüngsten Quartalszahlen reagiert. Die meisten Kennzahlen für die Monate Juli bis September weisen zwar Minuszeichen auf, doch der Publisher-Riese hat sowohl die eigenen als auch die Erwartungen von Analysten leicht übertroffen – was nach einer Kaskade bitterer Meldungen zumindest einem Lichtblick gleichkommt.

Übersetzt: Es ist nicht so schlimm gekommen wie befürchtet. Noch im Mai hatte das Unternehmen einräumen müssen, dass ein Milliarden-Deal kurz vor Abschluss gescheitert ist – die Embracer-Aktie kollabierte. Das Management um CEO und Gründer Lars Wingefors hat seitdem ein umfassendes Spar- und Restrukturierungsprogramm aufgesetzt.

Mit Blick auf diese eingeleiteten Kostensenkungen liegt Embracer nach eigenen Angaben im Plan – was aber gleichzeitig bedeutet, dass alleine im abgelaufenen Quartal (Juli bis September) rund 5 Prozent der Belegschaft abgebaut wurde: Rund 900 Mitarbeiter, davon mehr als die Hälfte Entwickler, mussten den Konzern verlassen. Zusätzlich wurden mehrere Studios geschlossen – darunter die Saints Row-Macher von Volition. Zusätzlich seien 15 unangekündigte Projekte vorzeitig gestoppt und abgeschrieben worden, auch bei den deutsch-österreichischen Töchtern THQ Nordic und Plaion.

Für Entwarnung ist es noch zu früh, denn dieser schmerzhafte Prozess ist noch nicht abgeschlossen: Bis Ende des Finanzjahres im März 2024 werde es zu weiteren Standort-Schließungen, Beteiligungs-Verkäufen und auch Entlassungen kommen.

An der Umsatz-und Gewinn-Planung fürs Gesamtjahr hält Wingefors fest: Besonders gut gelaufen sind zuletzt Marken wie Dead Island 2 und Remnant 2Payday 3 liegt indes unter den Erwartungen, auch bedingt durch massive technische Probleme bei Release. Für die kommenden Monate plant Embracer unter anderem mit Neuheiten wie Alone in the Dark, Warhammer 40,000: Space Marine 2, Outcast und Homeworld 2.

Die Embracer Group gilt mit derzeit 135 eigenen Studios und mehr als 15.500 Beschäftigten als einer der bedeutendsten Spielehersteller und neben Ubisoft und Nintendo als größter Arbeitgeber der Games-Industrie im deutschsprachigen Raum.

Die größten Games-Unternehmen in Deutschland (nach Mitarbeitern) - Stand: 25.9.23 (v3)
Die größten Games-Unternehmen in Deutschland (nach Mitarbeitern) – Stand: 25.9.23 (v3)