Dem Sparprogramm der Embracer Group fällt ein weiteres Studio zum Opfer: Nach 30 Jahren endet die Ära von Volition (Saints Row).
Im Juni hat der schwedische Publisher Embracer ein umfassendes Restrukturierungsprogramm angekündigt – weniger Studios, weniger Projekte, weniger Personal, weniger Kosten. Nach und nach werden die konkreten Auswirkungen des Maßnahmenpakets deutlich: Am späten Abend hat das US-Studio Volition mit Sitz in Illinois auf den firmeneigenen Kanälen bekannt gegeben, dass das Unternehmen mit sofortiger Wirkung den Betrieb einstellt – mehr als 200 Angestellte verlieren ihre Jobs.
Volition wurde 2013 vom deutsch-österreichischen Publisher Koch Media übernommen – Koch Media wurde seinerseits 2018 von THQ Nordic (mittlerweile: Embracer) gekauft und heißt seit 2022 Plaion. Ende 2022 wechselte Volition in die Zuständigkeit der US-amerikanischen Embracer-Sparte Gearbox Software; zu diesem Zeitpunkt sprachen die Studioleiter noch von einer ‚Win-Win-Situation‘.
Volition existiert seit über 30 Jahren und hat sich auf Action-Spiele spezialisiert, allen voran Marken wie Red Faction und die Saints Row-Reihe. Der während der Gamescom 2022 erschienene Ableger für PS4, PS5, Xbox und PC wurde vom Plaion-Label Deep Silver vermarktet. Auch die Marke Deep Silver steht zur Disposition.
Bei Veröffentlichung von Saints Row gab es unter anderem Kritik an Technik und Umfang; durch Patches und Inhalts-Updates wurde das Spiel allerdings sukzessive verbessert und erweitert. Die Embracer Group hat in den Geschäftsberichten mehrfach eingeräumt, dass Saints Row die kommerziellen Erwartungen nicht erfüllt habe.
Embracer ist neben Ubisoft der größte Spielehersteller in Europa und mit über 1.000 Beschäftigten bei Plaion und THQ Nordic einer der wichtigsten Arbeitgeber der Games-Industrie im deutschsprachigen Raum. Zum Konzern gehören Studios wie Black Forest Games (Offenburg), Fishlabs (Hamburg), Piranha Bytes (Essen), Grimlore (München) und HandyGames (Giebelstadt).
