Mit der eSports Player Foundation sollen Talente gezielt aufgebaut und finanziell unterstützt werden, analog zur Deutschen Sporthife. Involviert sind der Branchenverband, die ESL und das Land NRW.
Update vom 15. Januar 2020: Ein Platz am Küchentisch der Familien ist das erklärte Ziel von Jörg Adami, dem neuen Geschäftsführer der heute offiziell gestarteten eSports Player Foundation: Im Dialog mit jungen Nachwuchs-eSportlern und nicht zuletzt mit deren Eltern sollen Gamepad-Karrieren zielgerichtet gefördert werden – etwa in Form von Stipendien. Dafür braucht es Aufklärung, Beratung, Vernetzung und Geld: Mit einem individuell zusammengestellten Förderprogramm aus über 100 Bauteilen sollen sowohl Talente als auch bestehende Spieler auf ihrem Weg an die Tabellen- und Weltspitze begleitet werden.
Der Plan sieht vor, dass bereits bis Ende 2020 die ersten 100 eSportler von den Förderprogrammen der eSports Player Foundation profitieren.
Ideelle, finanzielle und inhaltliche Unterstützung kommt von Sponsoren wie der Deutschen Telekom, Spieleherstellern, der ESL, vom eSport-Bund ESBD sowie vom Branchenverband Game, der als Gesellschafter auftritt. Gemeinsam wollen die Initiatoren auch die Akzeptanz des eSport in der Gesellschaft fördern, Vorbilder initiieren und positive Werte vermitteln.
Die Anschubfinanzierung stammt vom Land Nordrhein-Westfalen. Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU) betonte in seiner Rede, dass die Landesregierung weiter an der in den Koalitionsverträgen vereinbarten „olympischen Perspektive“ für den eSport festhalten will – auch mit Blick auf die Olympia-Bewerbung der Rhein-Ruhr-Region 2032. Liminski sieht NRW als „Gamesland Nummer 1“ und somit als idealen Standort für die neue bundesweit agierende eSports Player Foundation: „Teamgeist und Fairness – diese olympischen Werte werden auch im eSport gelebt. Wir freuen uns, dass junge eSports-Talente in Nordrhein-Westfalen so gezielt gefördert werden.“
Neben Liminski und Adami nahmen ESL-Chef Ralf Reichert, Game-Geschäftsführer Felix Falk, Telekom-Sponsoring-Leiter Stephan Althoff und SK-Gaming-Gründer Alexander Müller an der von Sky-Reporter Sebastian Hellmann moderierten Auftaktveranstaltung teil. Via vorab aufgezeichneter Video-Botschaft meldete sich Schirmherrin und Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) aus dem Kanzleramt.
eSports Player Foundation: Pendant zur Sporthilfe entsteht (Meldung vom 10. Januar 2020)
Die Zentrale des Kölner eSport-Unternehmens SK Gaming bildet in der kommenden Woche den Rahmen für den offiziellen Start der eSports Player Foundation (Eigenschreibweise: „esports player foundation“).
Das Konzept sieht vor, duale Karrieren zu ermöglichen und das eSport-Training zu professionalisieren. Dazu gehört finanzielle Unterstützung, etwa in Form von Stipendien, Ausstattung und Reisekosten-Zuschüssen, aber auch Ernährungsberatung, Networking, Medienschulung und Berufsberatung. Alleiniger Gesellschafter ist der Branchenverband Game.
An der Pressekonferenz werden unter anderem NRW-Staatskanzlei-Chef Nathanael Liminski (CDU), Branchenverbands-Geschäftsführer Felix Falk und eSports Player Foundation-Geschäftsführer Jörg Adami teilnehmen. Adami ist bereits seit September 2019 mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt und gehörte zuvor zehn Jahre lang dem Vorstand der Deutschen Sporthilfe an.
Weitere Teilnehmer der Auftakt-Veranstaltung, die von Sky-Sport-Reporter Sebastian Hellmann moderiert wird: SK Gaming-Geschäftsführer Alexander Müller, ESL-Chef Ralf Reichert und Telekom-Sponsoring-Leiter Stephan Althoff. Die Telekom hält ebenso wie Mercedes-Benz und der 1. FC Köln ein Viertel der Anteile von SK Gaming, wo unter anderem „Clash Royale“, „FIFA 20“ und „League of Legends“ praktiziert werden.
Die Initiatoren legen Wert auf die Feststellung, dass die eSports Player Foundation erstens nicht als ESL-Projekt und zweitens auch nicht als Reaktion auf das im August 2019 veröffentlichte eSport-Rechtsgutachten des DOSB und die grundsätzlich eSport-kritische Haltung nahezu aller Landessportverbände zu verstehen ist. Mit der eSports Player Foundation wollen die Initiatoren vielmehr das Know-How der traditionellen Sportförderung in den eSport übertragen – unabhängig von etablierten Sport-Verbänden. Konkret soll damit das Pendant zur Deutschen Sporthilfe entstehen, die seit Jahrzehnten gezielt Spitzenathleten für Weltmeisterschaften und Olympia fördert.
Die eSports Player Foundation arbeitet nicht gewinnorientiert und will alle Plattformen und Games abbilden. Die Finanzierung des laufenden Betriebs übernehmen die beteiligten Wirtschaftspartner und Sponsoren. Der eSport-Bund Deutschland (ESBD) begleitet die Initiative von Beginn an und wird sich in die Entwicklung der Förderkonzepte einbringen.