Start Politik Games-Förderung: Giffey fordert Nachbesserungen vom Bund

Games-Förderung: Giffey fordert Nachbesserungen vom Bund

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Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) auf der Gamescom 2023 - Foto: Koelnmesse / Uwe Weiser
Berlins Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) auf der Gamescom 2023 - Foto: Koelnmesse / Uwe Weiser

Das ‚House of Games‘ und die Spiele-Förderung waren die Kernthemen beim ‚Runden Tisch‘ der Berliner Games-Industrie mit Bürgermeisterin Giffey.

Auf Einladung von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) hat sich die Games-Industrie der Hauptstadt-Region in der vergangenen Woche zu einem weiteren ‚Runden Tisch‘ getroffen. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderem das Medienboard Berlin-Brandenburg, die Wirtschafts-Förderung Berlin Partner, das Medianet Berlin-Brandenburg, der Branchenverband Game, die Veranstalter der Spielemesse Games Ground, die Marketing-Agentur Freaks 4U Gaming sowie Vertreter mehrerer Studios, darunter Klang, Paintbucket Games und Maschinen-Mensch.

Unter der Dachmarke Gamescapital Berlin hat sich die schwarz-rote Landesregierung vorgenommen, die Sichtbarkeit der Berliner Spiele-Entwickler  und somit das Standort-Marketing auszubauen. Eine zentrale Säule ist das ‚Leuchtturmprojekt‘ House of Games – ein Ort, an dem Unternehmen, Institutionen und Dienstleister ihren Sitz haben sollen, der aber auch Co-Working-Spaces, Streaming-Studios sowie Konferenz- und Event-Flächen umfasst. Im Koalitionsvertrag haben sich CDU und SPD auf die Anschubfinanzierung des Projekts verständigt. Geplante Eröffnung: 2026.

Neben dem House of Games bildete die Games-Förderung der Bundesregierung einen weiteren wichtigen Tagesordnungspunkt beim Runden Tisch. Genauer: die derzeit nicht vorhandene Games-Förderung der Bundesregierung. Denn seit exakt einem Jahr sind keine weiteren Förder-Anträge beim Wirtschaftsministerium möglich – gleichzeitig gärt ein unverhoffter 33-Mio.-€-Topf ungenutzt vor sich hin, weil die zuständige Beauftragte für Kultur und Medien Claudia Roth (Grüne) bislang kein Konzept vorgelegt hat.

Am Runden Tisch war man sich einig, dass an dieser Stelle rasch Klarheit geschaffen werden müsse – auch mit Blick auf die Förder-Strukturen der Länder. Berlin hat nach eigener Darstellung im abgelaufenen Jahr 5,3 Mio. in Games (davon 1,1 Mio. € für XR-Projekte) investiert.

Das Wirtschaftsministerium hat unterdessen erste Eckpunkte für eine ‚Weiterentwicklung‘ der Bundes-Förderung vorgestellt. An entscheidenden Details entzündet sich heftiger Widerstand seitens der Industrie und aus den Ländern, etwa aus NRW und Bayern.

Ein Knackpunkt: die vorgesehene Mindestprojekthöhe von 400.000 € – eine enorme Hürde, gerade für Startups und Indies. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey fordert von Habecks Ressort daher eine deutliche Absenkung dieser Untergrenze – andernfalls würden insbesondere kleinere Studios benachteiligt. Die damit einhergehenden Förderausfälle könnten durch das Land Berlin „absehbar nicht kompensiert werden“.

Zudem sei nicht nachvollziehbar, warum Bundes- und Landes-Mittel künftig nicht mehr kumuliert – also kombiniert – werden können. Giffey: „Hier fordern wir vom Bund eine Lösung, die analog zur langjährig erfolgreich gelebten Praxis in der Filmförderung, uns als Land weiterhin die Möglichkeit bietet, den vom Bund geförderten und erfolgreichen Berliner Games-Unternehmen zusätzlich auch eine Landesförderung zu ermöglichen.“

Der Großraum Berlin zählt zu den bundesweit bedeutendsten Standorten der Games-Industrie in Europa – mit großen Studios wie Yager, Ubisoft Berlin, Wooga und Kolibri Games sowie einer lebhaften Indie-Szene.


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