Start Politik Rheinland-Pfalz: Dreyer zieht mit Games-Förderung in Landtagswahl

Rheinland-Pfalz: Dreyer zieht mit Games-Förderung in Landtagswahl

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Malu Dreyer (SPD), seit 2013 Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz (Foto: SPD RLP)
Malu Dreyer (SPD), seit 2013 Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz (Foto: SPD RLP)

Nur sieben Wochen vor der Landtagswahl im März 2021 entdeckt die SPD Rheinland-Pfalz die Notwendigkeit einer Games-Förderung.

Ein Laptop in jedem Schulrucksack, Klima-Neutralität bis 2040, 10.000 zusätzliche Polizisten: Zehn solcher Kernversprechen umfasst das „Regierungsprogramm“, das die Delegierten der SPD Rheinland-Pfalz vor wenigen Tagen aufgeschrieben haben und mit dem Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihr Amt verteidigen will.

Für die Wahl am 14. März sagen Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Dreyer und ihrem CDU-Herausforderer Christian Baldauf voraus.

Einigermaßen überraschend taucht im 10-Punkte-Plan auch folgende Idee auf: „Förderung von Games-Entwicklern“. Im noch unveröffentlichten SPD-Wahlprogramm (liegt GamesWirtschaft vor) heißt es auf Seite 59: „Im Rahmen der gemeinsamen Medienförderung steigen wir schrittweise in die Games-Förderung ein.“ Rheinland-Pfalz ist bislang eines von wenigen Bundesländern, die den regionalen Games-Sektor nicht gezielt subventionieren.

Auf Seite 79 wird es zumindest etwas konkreter, welches Modell der SPD vorschwebt – nämlich eine „effiziente und zukunftsorientierte Medienförderung“ unter der Dachmarke medienförderung.rlp. Dort sollen bestehende Fördermaßnahmen gebündelt werden. Mit einer „richtigen“ Games-Förderung nach dem Vorbild von NRW, Bayern oder Berlin hat das allerdings noch eher weniger zu tun, zumal die finanzielle Ausstattung offen bleibt.

Der Kurswechsel ist dennoch bemerkenswert, weil Dreyers Kulturminister Konrad Wolf (ebenfalls SPD) noch im Mai 2020 bei einer Debatte im Mainzer Landtag auf die erfolgreichen Studios und Publisher sowie den bereits vorhandenen Strauß an Förderinstrumenten verwies – eine dedizierte Förderung der Spiele-Entwickler sei daher nicht erforderlich. Die in der Ampel-Koalition mitregierende FDP vermittelte in der Sitzung zudem den Eindruck, das Konzept des Kulturtests nicht verstanden zu haben.

Immerhin gibt es seit Januar 2021 erste ermutigende Signale, zumindest für Gründer: Der Landeswettbewerb Startup Innovativ stellt 400.000 Euro für „qualitativ hochwertige, kulturell oder pädagogisch bedeutsame digitale Spiele oder App-zentrierte Geschäftsmodelle“ zur Verfügung – Einreichungen sind noch bis Ende März möglich.


Weitere Informationen zum Videospiele-Standort Rheinland-Pfalz finden Sie im GamesWirtschaft Marktführer.