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FDP-Digitalpolitiker Höferlin kündigt Rückzug an

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Manuel Höferlin (FDP), Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der Parlamentsgruppe 'eSports und Gaming' (Foto: FDP)
Manuel Höferlin (FDP), Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender der Parlamentsgruppe 'eSports und Gaming' (Foto: FDP)

Lindners FDP will ab 2025 wieder mitregieren – dann aber ohne Manuel Höferlin: Der Digital-Experte kandidiert nicht mehr für den Bundestag.

Er zählt nicht ohne Grund zur GamesWirtschaft-Top 10 der wichtigsten Games-Politiker des Landes: Der FDP-Abgeordnete Manuel Höferlin hat sich sowohl aus der Opposition heraus als auch in der dreijährigen Ampel-Phase regelmäßig für die Belange der deutschen Computerspiel-Branche eingesetzt.

So gehörte er Anfang 2019 zu den Gründern des Parlamentskreises eSports & Gaming, in der sich Digitalpolitiker fraktionsübergreifend vernetzten. Eines der Ziele: die im Koalitionsvertrag vereinbarte, aber weiterhin vakante E-Sport-Gemeinnützigkeit. 2011 organisierte er gemeinsam mit Jimmy Schulz (FDP / 2019 verstorben) und CSU-Politikerin Dorothee Bär die erste Bundestags-LAN unter der Reichstags-Kuppel. Auf Branchenveranstaltungen wie der Gamescom war der FDP-Digitalpolitiker regelmäßig zu Gast, zuletzt im August 2024.

Am Abend hat Höferlin nun seinen Rückzug aus der Bundespolitik angekündigt: Nach „monatelangen“ intensiven Überlegungen und Gesprächen mit Familie und Umfeld habe er entschieden, bei der nächsten Bundestagswahl nicht erneut anzutreten. Zur Begründung verweist Höferlin unter anderem auf die langen Entscheidungsprozesse in der Politik. Seine nächste Station sei noch offen – gleichwohl könne er sich vorstellen, wieder unternehmerisch tätig zu werden, etwa im Bereich Cyber-Sicherheit.

Als Kritik oder gar Absage an die FDP-Politik will der 51jährige seinen Rückzug nicht verstanden wissen: Auf kommunaler Eben wolle er sich weiterhin engagieren. Das Vorgehen des rheinland-pfälzischen FDP-Landesvorsitzenden Volker Wissing, der nach dem Ampel-Aus die Partei verlassen hatte und neben seinem Amt als Verkehrsminister kommissarisch auch das Justiz-Ressort führt, war von Höferlin als „unverständlich und widersprüchlich“ kritisiert worden.

Mit dem Rückzug von Manuel Höferlin aus der Bundespolitik verliert die deutsche Games-Industrie einen ihrer engsten Verbündeten – zumal in schwierigen Zeiten. Der Branchenverband Game hatte in der vergangenen Woche vor einer potenziellen „Bedrohung für zahlreiche Games-Unternehmen“ gewarnt: Die anstehenden Neuwahlen könnten zu Verzögerungen bei der Aufstellung des Bundeshaushalts sorgen, in dem 50 Mio. € für Games-Förderung, Computerspielpreis und Standort-Förderung vorgesehen sind.

Mit der Lage der Games-Industrie im Lichte der Regierungskrise beschäftigt sich auch die aktuelle Freitags-Kolumne.

1 Kommentar

  1. Als ob die FDP 2025 wieder regieren werden darf. Die können froh seinw enn sie überhaupt im Bundestag sitzen

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