Start Politik Ampel-Aus: Game-Verband befürchtet „neue Unsicherheit“

Ampel-Aus: Game-Verband befürchtet „neue Unsicherheit“

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Finanzminister Christian Lindner (FDP), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei der Vorstellung des Haushalts-Entwurfs für 2025 in der Bundespressekonferenz (Foto: BMWK)
Finanzminister Christian Lindner (FDP), Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei der Vorstellung des Haushalts-Entwurfs für 2025 in der Bundespressekonferenz (Foto: BMWK)

Das Scheitern der Ampel-Koalition besorgt auch Deutschlands Computerspiele-Entwickler: Der Verband warnt vor einer „großen Bedrohung für zahlreiche Games-Unternehmen“.

Eigentlich soll am kommenden Donnerstag der Haushaltsausschuss tagen und entlang der traditionellen ‚Bereinigungssitzung‘ letzte Korrekturen am 2025-Etat vornehmen – mit dem Ziel, dass der Deutsche Bundestag noch in diesem Jahr über das finale Zahlenwerk abstimmt. Doch dieser Zeitplan steht mittlerweile ebenso auf der Kippe wie der Haushalts-Plan selbst.

Nach der Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als Folge eines eskalierten Richtungs-Streits steht die seit drei Jahren amtierende Ampel-Koalition vor dem Aus. Erst im Januar will Scholz die Vertrauensfrage stellen, um im März 2025 neu wählen zu lassen – sechs Monate vor dem turnusgemäßen Termin im September 2025. Die Opposition pocht darauf, dass es deutlich früher zu Neuwahlen kommt.

Die Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Haushalt führen auch zu einer Zitterpartie für die Computerspiele-Entwickler in Deutschland. Der Branchenverband Game warnt inmitten einer ohnehin schwierigen Lage vor „zusätzlicher Unsicherheit“ – etwa mit Blick auf die eingeplanten Ausgaben bei der Kultur-Staatsministerin Claudia Roth (Grüne) zur Stärkung der Games-Branche.

Kummer bereitet Verbands-Geschäftsführer Felix Falk insbesondere die neue Games-Förderrichtlinie, die im Ministerium von Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) erarbeitet wurde und derzeit bei der EU-Kommission zur Prüfung vorliegt. Beeinträchtigungen oder Verzögerungen wären eine „große Bedrohung für zahlreiche Games-Unternehmen“, die mit dem für Anfang 2025 versprochenen Start rechnen, so Falk.

Immerhin: Das vor wenigen Wochen angekündigte Gründer-Stipendium Games ist durch die aktuelle Situation offenkundig nicht betroffen – schließlich erfolgt die Finanzierung aus Mitteln des 2024-Haushalts. Noch bis zum 17. November sind Bewerbungen möglich – das Programm startet Mitte Dezember.

Game-Geschäftsführer Felix Falk wirft bereits den Blick voraus: „In der derzeitigen politischen Sondersituation wird einmal mehr deutlich, warum die nächste Bundesregierung endlich für Zuverlässigkeit, Planbarkeit und internationale Wettbewerbsfähigkeit für Games-Unternehmen sorgen muss. Dafür braucht es vor allem die dringend benötigte steuerliche Games-Förderung. Mit solchen vergleichbaren Rahmenbedingungen können wir als Branche dann auch endlich im internationalen Wettbewerb bestehen und aufholen.“


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