Start Politik Games-Förderung: BMWK beauftragt PricewaterhouseCoopers (Update)

Games-Förderung: BMWK beauftragt PricewaterhouseCoopers (Update)

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Make Games in Germany: Auftritt des Wirtschaftsministeriums auf der Gamescom 2022 (Foto: GamesWirtschaft)
Make Games in Germany: Auftritt des Wirtschaftsministeriums auf der Gamescom 2022 (Foto: GamesWirtschaft)

Die Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PWC) durchleuchten im Auftrag des Wirtschaftsministeriums die staatliche Games-Förderung.

Update vom 4. Dezember 2023: Neun Monate sind seit dem Start der Evaluierung der Games-Förderung des Bundes vergangen – jetzt liegen Ergebnisse vor. Am Mittwoch dieser Woche will das Wirtschaftsministerium im Rahmen einer Online-Präsentation darüber informieren, welche Wirkung das Förderprogramm entfaltet hat und welche Lehren sich für die künftige Ausrichtung ergeben. Die Studie wird im Anschluss auch auf der Website des Ministeriums abrufbar sein.

Im politischen Berlin dauern derweil die Beratungen zum Haushalt 2024 an. Darin ist vorgesehen, dass die Kulturbeauftragte Claudia Roth (Grüne) neben der Film- künftig auch Games-Förderung betreibt: Im Etat sind 100 Mio. € vorgesehen, verteilt auf drei Jahre. Solange der Haushalt nicht unter Dach und Fach ist, können die Planungen allerdings nicht starten.

Die Mittel des Wirtschaftsministeriums bleiben unverändert: Das Games-Budget von rund 48 Mio. € ist bereits vollständig für laufende Projekte verplant und zugesagt. In der Praxis bedeutet dies, dass mindestens bis Anfang 2025 keine weiteren Anträge angenommen werden können.


Games-Förderung: BMWK beauftragt PricewaterhouseCoopers

Meldung vom 26. April 2023: Seit 2019 fördert der Bund die deutsche Games-Industrie: Weit über 120 Millionen € haben Verkehrs- und Wirtschaftsministerium bereits in Computer- und Videospiele made in Germany investiert. Der Bundestag hat die jährlichen Subventionen ab 2023 von 50 Mio. eigens auf 70 Mio. € aufgestockt, nachdem die Töpfe bereits im Oktober ausgeschöpft waren. Abhängig von der Projektgröße trägt der Staat zwischen 25 und 50 Prozent der Entwicklungskosten.

Doch was bringt die Games-Förderung in der Praxis? Entstehen tatsächlich nachhaltige Unternehmen mit sozialversicherungspflichtigen Jobs und international erfolgreichen Produkten? Kurzum: Wie gut ist das Steuergeld angelegt?

Genau diese Frage soll die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beantworten: Seit Ende Februar 2023 wird das Förderprogramm durchleuchtet – und zwar mit Blick auf Disziplinen wie Zielerreichung, Wirkung und Wirtschaftlichkeit. Bis zum Herbst sollen erste Ergebnisse vorliegen, die dann dazu beitragen, die bestehenden Regularien „weiter zu entwickeln“.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90 / Die Grünen) hatte zur Gamescom 2022 seine Absicht bekräftigt, die „Sowieso-Mitnahme-Effekte möglichst zu verringern“ – er hoffe, er spreche mit diesem Anliegen „auch für die Branche“. Erklärtes Ziel bleibe es, das Potenzial im Land zu heben und den Marktanteil und damit die Wertschöpfung deutscher Studios im In- und Ausland zu erhöhen.

Bereits zuvor – im Juni 2022 – hatte Habecks Parlamentarischer Staatssekretär Michael Kellner (Bündnis 90 / Die Grünen) einen „Realitäts-Check“ für die Förderung angekündigt.

Das Wirtschaftsministerium arbeitet auch an anderer Stelle mit PricewaterhouseCoopers zusammen, etwa mit Blick auf die sogenannte ‚Gaspreisbremse‘. Zum Lobby-Verband der deutschen Games-Industrie gibt es ebenfalls eine direkte Verbindung: Gemeinsam mit dem Game hat PWC erst im Dezember 2022 eine gemeinsame Studie zum Thema ‚Cloud Gaming‘ vorgelegt. Just dieser Dienstleister wird nun prüfen, ob und in welchem Umfang die vom Verband in Aussicht gestellten Effekte tatsächlich eintreten.

Das Wirtschaftsministerium ist auch Co-Ausrichter des Deutschen Computerspielpreises 2023, der am 11. Mai in Berlin verliehen wird. Das Preisgeld beträgt in diesem Jahr abermals 800.000 €.