Auf der Website des Verkehrsministeriums sind ab sofort die Antragsformulare für die großvolumige Games-Förderung des Bundes abrufbar.
Update vom 28. September 2020: Ab sofort können Spiele-Entwickler ihren Antrag für Fördermittel des Bundes einreichen. Die Reihenfolge der Bearbeitung ergibt sich aus dem Eingangsdatum – je früher der Antrag erfolgt, desto besser. Weitere Informationen zum Prozedere und zu den Voraussetzungen finden Sie auf der Website des Verkehrsministeriums.
Meldung vom 8. September 2020: Ab heute können sich Spiele-Entwickler mit Sitz in Deutschland mit den Formularen und Voraussetzungen des Games-Konjunkturprogramms der Bundesregierung vertraut machen: Das Bundesverkehrsministerium (BMVI) hat die entsprechenden Unterlangen sowie ein FAQ veröffentlicht.
Bis Ende 2023 stehen 200 Mio. Euro für die Förderung von Computer-, Konsolen- und Smartphone-Spielen made in Germany zur Verfügung – der Bund (also der Steuerzahler) übernimmt bis zu 50 Prozent der Entwicklungskosten.
Die Einreichung der Unterlagen inklusive Kulturtest, Bonitätsprüfung und Jahresabschlüssen ist ab dem 28. September möglich – abgeschichtet werden die Anträge in der Reihenfolge des Eingangs, aufgeteilt auf vier Kategorien:
- Weniger als 2 Mio. Euro Entwicklungskosten
- 2 bis 10 Mio. Euro
- 10 bis 40 Mio. Euro
- Bei Entwicklungskosten jenseits von 40 Mio. Euro erfolgt ein gesondertes „Begutachtungsverfahren“ – quasi eine ‚Lex Tesla‘.
Allein anhand der Summen ist zu erkennen, dass sich das Programm explizit nicht an Berufseinsteiger und Solo-Entwickler wendet – anders als in der ersten Stufe der Games-Förderung werden daher ausschließlich UGs, GmbHs und AGs gefördert.
Auch Co-Produktionen, Erweiterungen und Portierungen sind subventionsfähig, allerdings müssen sich Umsetzungen spürbar von bestehenden Produktionen abheben – eine reine 1:1-Umsetzung einer Android-App auf iOS (und umgekehrt) wäre beispielsweise nicht zulässig.
Mit Blick auf den zu erwartenden Bearbeitungs- und Genehmigungszeitraum geht das BMVI von maximal 3 Monaten aus – sofern die Unterlagen vollständig sind. In der ersten Phase der Förderung hatte es heftige Kritik aus der Branche und seitens der Opposition an Verzögerungen gegeben, die nur zum Teil durch Corona erklärbar waren.
Wichtig: Im Jahr 2020 können ausschließlich Haushaltsmittel bis einschließlich 2023 bewilligt werden – eine Fortschreibung der Förderung ist demnach „in Klärung“. Begleitend zu den Unterlagen will das BMVI mehrere virtuelle Seminare anbieten, in denen auch Fragen beantwortet werden.
Sehr schade, dass die Förder-Richtlinien den kompletten Teil der kleineren Entwickler und Firmen rausnehmen mit unmeisterbaren Hürden.
Ich war selber sehr gespannt auf den zweiten Anlauf der Förderung, mit der Hoffnung auf eine Vergrößerung meines Entwicklerteams und Entlastung der Kosten, dieses wurde aber komplett zur Nichte gemacht. Positive Beeinflussungen durch die erste Phase sehe ich hier leider überhaupt nicht.
Die Anzahl der Firmen die dem Kultur-Test, den Fakt, dass das Spiel noch nicht entwickelt werden darf, den veranschlagten Entwicklungskosten von mindestens 100.000€ und der zwangsläufigen vor-ab komplett gesicherten Gesamtfinanzierung standhält, kann ich ohne Probleme auf eine A4 Liste in Font-Größe 14 schreiben.
Die betroffenen Firmen hätte man auch direkt kontaktieren können, das große Tam-Tam hätte man sich damit gespart.
Ich sehe nicht wieso mehr Leute jetzt ein Studium in diese Richtung einschlagen sollten, geschweige denn warum sich damit unser Ranking Verbessern sollte.
Der Großteil der Spiele-Entwicklungsunternehmen in Deutschland hat Job-Listings online, meistens auf „englisch“ wo mehrere Jahre Erfahrung & Kenntnisse Vorausgesetzt werden. Statt also Sprungbretter für kleine Firmen und Entwickler zu geben, um überhaupt solche Plätze mit Deutschen füllen zu können, gibt es jetzt hier das Angebot ausschließlich für große Firmen.
Diese können hiermit hauptsächlich Kosten reduzieren für ihr nächstes Projekt und es etwas größer aufziehen. Mehr Spiele aus Deutschland wird es damit nicht geben. Der Fakt, dass die vorhandenen Spiele meistens (vom Ausland billig angesehene) Browser-games oder mobile Titel sind, wird auch nicht geändert.
Deutschland hätte, neben diesem sehr eingeschränkten Förderprogramm, hier wirklich eine Alternative zu Seiten wie Patreon aufstellen können. Erfahrende Entwickler, die selber mal ein Spiel, ohne Angst vor Insolvenz releasen konnten, sind die perfekten Mitarbeiter für AAA-Spiele Firmen. Diese können dann auch einen Unterschied machen.
Für mich heißt es also weiter auf Crowdfunding Basis meine kanadischen Entwickler bezahlen, da diese mich trotz ihrer 6-10 Jahre Entwicklungserfahrung, nicht in einem Monat in die Insolvenz treiben. Alles in allem Schade.
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