Als einer der ersten FIFA-Profis will Schalke-Spieler Tim Latka ohne den Kauf von FUT-Points ganz vorne mitspielen – sein Budget wird der E-Sportler spenden.
Normalerweise würde Schalke 04 eSports seinem FIFA-Profi Tim Schwartmann alias ‚Tim Latka‘ auch für die anstehende FIFA 21-Saison ein Budget von 2.000 Euro zur Verfügung stellen, um FIFA-Points für den Online-Spielmodus FIFA Ultimate Team (FUT) zu erwerben. In den kostenpflichtigen FUT-Packs sind zufällig verteilte Spieler enthalten, die den eigenen virtuellen Kader verstärken.
Wer etwa Superstars wie Lewandowski oder Ter Stegen ‚zieht‘, hat zwangsläufig weit bessere Chancen in Multiplayer-Partien. FIFA-Hersteller Electronic Arts erwirtschaftet mit den umstrittenen ‚Lootboxen‘ einen Milliarden-Umsatz.
In dieser Saison ist alles anders: Latka spendet das Geld an die Robert-Enke-Stiftung – und kündigt an, komplett auf FUT-Points zu verzichten. Dadurch nimmt er mit Billigung seines Arbeitgebers einen erheblichen Wettbewerbsnachteil bei anstehenden FIFA-Turnieren in Kauf. In den sozialen Medien bekommt er für diese Entscheidung viel Zuspruch.
„Der E-Sport darf sich nicht darüber identifizieren, wer am meisten Geld ausgibt“, so der Schalke-Spieler in seiner Video-Botschaft. Die Unterstützung seines Klubs sei für ihn nicht selbstverständlich – aber: „Wir haben auch eine Verantwortung der Gesellschaft gegenüber.“
Schon in der Vergangenheit hatte sich Latka regelmäßig kritisch zum FIFA-Geschäftsmodell geäußert. Der E-Sportler widerspricht damit auch der Einschätzung von Electronic Arts, wonach FIFA-Points explizit kein Pay2Win darstellen: Das Unternehmen pocht darauf, dass es in FIFA allein um „Geschicklichkeit, Können und Erfahrung“ geht.