Deck 13 bleibt auf Kurs: Kaum ist „The Surge“ vom Stapel gelaufen, fahnden die Frankfurter nach neuen Crew-Mitgliedern für das nächste Projekt.
Warum Deck 13 eigentlich eine eigene Engine für Spiele wie „Lords of the Fallen“ oder „The Surge“ baut, wo es doch nun wirklich genügend Tools von der Stange gäbe, will der Zuhörer während des German Dev Days 2017-Vortrags von Chefprogrammierer Benjamin Gatzel wissen. Dessen Antwort: Das Team von Deck 13 lege eben Wert darauf, alles selbst zu machen und damit die Fäden in der Hand zu behalten, quasi das eigene Ding zu machen.
Dieser Maxime ist Deck 13 seit 2001 treu geblieben. Das gilt nicht nur für die hauseigene Multiplattform-Technologie „Fledge“, sondern auch für das Sortiment und die Belegschaft samt eigenem Ton-Studio und Support-Abteilung. Man wolle Spiele kreieren, auf die Entwickler und Grafiker gleichermaßen stolz sein könnten, erklärt Sarah Wrensch. Die Personalerin nutzt das Frankfurter Heimspiel bei den German Dev Days, um für die ausgeschriebenen Jobs bei Deck 13 zu trommeln.
Deck 13 Studiotour: Das Do-it-yourself-Studio
Deck 13 ist behutsam, aber konstant gewachsen: Immer größer sind Projekte, Belegschaft und Budgets geworden. Nach ersten Erfolgen mit Adventures wie „Ankh“ und „Jack Keane“ folgte 2010 das Action-Abenteuer „Venetica“. Bislang größter kommerzieller Erfolg: das Fantasy-Action-Rollenspiel „Lords of the Fallen“, eine Co-Produktion mit CI Games, die 2015 mit dem Deutschen Computerspiel als „Bestes deutsches Spiel“ prämiert wurde.
Seit dem 16. Mai 2017 wird das knüppelharte Ab-18-Science-Fiction-Action-Spiel „The Surge“ für PC, Xbox One und PlayStation 4 verkauft. Publisher diesmal: Focus Interactive. Die Franzosen betreuen unter anderem auch den enorm erfolgreichen „Landwirtschafts-Simulator 2017“.
Daneben fungiert Deck 13 auch selbst als Publisher, der nach Indie-Perlen wie „Shift Happens“ oder „CrossCode“ taucht und diese zu Steam- und Appstore-Reife führt.
Deck 13 Studiotour: Beste Aussichten über Frankfurts Dächern
Heute ist Deck 13 eines der bekanntesten und traditionsreichsten Entwickler-Studios in Deutschland – und eines von ganz wenigen, die PC- und Konsolenspiele mit AAA-Anspruch und AAA-Budgets produzieren. Neben Crytek („CryEngine“, „Robinson: The Journey“), Limbic Entertainment („Heroes of Might & Magic 7“) und Foundry 42 („Star Citizen“) ist Deck 13 zudem einer der größten Games-Arbeitgeber in Hessen: 70 Mitarbeiter stehen auf der Gehaltsliste.
Zwar existiert in Hamburg seit fünf Jahren eine Deck-13-Zweigstelle, wo das Reederei-Aufbauspiel „TransOcean“ entwickelt wird. Doch das Hauptquartier von Deck 13 befindet sich seit Anbeginn der Zeit in Frankfurt, nur einen Steinwurf vom Hauptbahnhof entfernt. Vom 10. Stock aus bietet sich ein spektakulärer Blick über den Westen von „Mainhattan“, von den Bahngleisen über das Messegelände bis hin zum Taunus. So schön die Aussichten auch sind: Der Platz links und rechts des Flures wird knapp – will die Firma weiter wachsen, müssen über kurz oder lang neue Räumlichkeiten her.
Seit dem Ausstieg von Mitgründer Florian Stadlbauer im Herbst 2016 führen Jan Klose und Mathias Reichert die Deck-13-Geschäfte – und nach Lage der Dinge spricht viel dafür, dass sie zusammen mit ihrer Crew auch künftig vor allem eines machen: ihr eigenes Ding.
Bisherige Stationen der GamesWirtschaft Studiotour:
- Epic Games – Berlin
- InnoGames – Hamburg
- Wooga – Berlin
- Deck 13 – Frankfurt/Main
- Sandbox Interactive – Berlin