15 Jahre nach Gründung von Deck 13 verlässt Florian Stadlbauer das Frankfurter Studio. Ziel: unbekannt. Seine Aufgaben übernehmen Mitgründer Jan Klose und Mathias Reichert.
Wer zwischen den Zeilen las, konnte bereits im Frühjahr die sich abzeichnenden Veränderungen beim Frankfurter Studio Deck 13 erkennen. Geschäftsführer und Mitgründer Florian Stadlbauer trat nicht mehr für den Vorstandsposten beim GAME Bundesverband an, mit Wirkung zum 15. März stieg Mathias Reichert als dritter Geschäftsführer beim Unternehmen ein. Reichert war als Development Director für die Entwicklung des Action-Rollenspiels Lords of the Fallen zuständig.
Jetzt verlässt Stadlbauer das Unternehmen mit unbekanntem Ziel – seine Deck-13-Anteile behält er indes und bleibt daher „bis auf Weiteres“ Gesellschafter. Die Geschäftsführer-Aufgaben teilt sich Reichert mit Creative Director und Deck 13-Mitgründer Jan Klose.
Florian Stadlbauer verlässt Deck 13: Übergabe seit einem Jahr geplant
Die Vorbereitungen laufen bereits seit über einem Jahr. „Letzten Sommer haben wir die entsprechenden Entscheidungen über unsere Zukunftspläne getroffen“, verrät Jan Klose gegenüber GamesWirtschaft. „Wir waren uns einig, dass Deck13 gerade so gut dasteht wie nie zuvor, auch personell, sodass wir uns diesen Schritt durchaus zutrauten.“
Das Pitching bei Publishern und die Akquise von Aufträgen wollen Reichert und Klose in den kommenden Monaten gemeinsam angehen. Im Tagesgeschäft unterstützt und entlastet werden sie von frisch eingestellten Neuzugängen im Bereich Projektmanagement und Gamedesign. „Dadurch können wir uns weit besser auf unsere eigentlichen Aufgaben konzentrieren, nämlich das Unternehmen als Ganzes voranzubringen“, erklärt Jan Klose.
Deck 13: Jack Keane, Lords of the Fallen, The Surge
Deck 13 ist eines der bekanntesten deutschen Studios. Internationale Beachtung fand Deck 13 mit Lords of the Fallen, das mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde – unter anderem als „Bestes deutsches Spiel“ beim Deutschen Computerspielpreis 2015. Daneben ist Deck 13 auch als Dienstleister am Markt unterwegs. So entwickelten die Frankfurter die App für das Ravensburger-Raumschiff Space Hawk.
Die Basis für das Wachstum wurde ab 2005 mit Adventures wie Ankh und Jack Keane gelegt, später folgte das Rollenspiel Venetica. Im Zuge der Insolvenz des Hamburger Publishers dtp Entertainment entstand eine Zweigstelle in der Hansestadt. Dort werden unter anderem die Wirtschaftssimulationen der TransOcean-Reihe entwickelt. Die Niederlassung in Hamburg bleibt erhalten, zumal Mathias Reichert dort parallel als Geschäftsführer fungiert. An dieser Konstellation soll sich nichts ändern – auch mittelfristig nicht, wie Klose betont.
Derzeit beschäftigt Deck 13 rund 80 Mitarbeiter – 70 in Frankfurt, 10 in Hamburg. Entsprechend sind auch Ressourcen und Projekte aufgeteilt. Wichtigste Deck 13-Neuheit ist derzeit das Science-Fiction-Actionspiel The Surge – eines der wenigen Großprojekte in Deutschland, die parallel für PC, PlayStation 4 und Xbox One erscheinen. Daneben fungiert das Unternehmen als Publisher für Indie-Projekte und arbeitet auf diesem Feld mit mehreren Studios in ganz Europa zusammen.