Start Marketing & PR Call of Duty Vanguard: Deutsche Version enthält NS-Symbole

Call of Duty Vanguard: Deutsche Version enthält NS-Symbole

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Call of Duty: Vanguard erscheint am 5. November unter anderem für PlayStation 5 und Xbox Series X (Abbildungen: Activision)
Call of Duty: Vanguard erscheint am 5. November unter anderem für PlayStation 5 und Xbox Series X (Abbildungen: Activision)

Im Activision-Shooter Call of Duty: Vanguard kommen Hakenkreuze und weitere NS-Symbole zum Einsatz – zumindest in der Einzelspieler-Kampagne.

Pünktlich zur Gamescom 2018 sorgte die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) für eine Zäsur: Seitdem können Computer- und Videospiele mit einer Alterskennzeichnung versehen werden, in denen Hakenkreuze oder SS-Runen zu sehen sind. Zuvor wurde solchen Versionen routiniert die Freigabe verwehrt – wer den Vertrieb dennoch wagte, ging zumindest das abstrakte Risiko strafrechtlicher Konsequenzen wegen Verstoßes gegen § 86 und 86a des Strafgesetzbuches ein, das die Verbreitung verfassungsfeindlicher Kennzeichen verbietet.

Seit dieser vielbeachteten und nicht unumstrittenen Anpassung des Reglements an die Gepflogenheiten in Film und Fernsehen haben mehrere Games-Entwickler Gebrauch von der sogenannten Sozialadäquanzklausel gemacht: So hat unter anderem Bethesda mehrere Wolfenstein-Titel angepasst und neu veröffentlicht – der Handel reagierte mit einem Boykott.

Jetzt folgt am Freitag (5. November) mit Call of Duty: Vanguard der erste Next-Generation-Blockbuster, der die Nazi-Symbole des Basisspiels in einer deutschen Fassung beibehält – eine echte Premiere in der 18jährigen Historie der Call of Duty-Serie. Zumindest in der Solo-Kampagne sind daher Hakenkreuze zu besichtigen; im Online-Mehrspielermodus verzichtet das US-Studio Sledgehammer Games darauf, und zwar international und in allen Varianten.

Auf GamesWirtschaft-Anfrage bestätigt ein Sprecher von Weltmarktführer Activision Blizzard: „Die deutsche Fassung von Call of Duty: Vanguard ist vollständig deutsch lokalisiert und inhaltsgleich mit der internationalen Version. Dies betrifft auch die Darstellung von nationalsozialistischen Symbolen im Spiel.“

Der Ego-Shooter spielt vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs und ist ebenso die Vorgänger ab 18 Jahren freigegeben. Erzählt wird diesmal die Geschichte eines fünfköpfigen Sondereinsatzkommandos, das gegen Kriegsende ein Wiedererstarken des NS-Regimes verhindern soll. Schauplätze sind unter anderem eine U-Boot-Basis, die Normandie und Stalingrad. Hauptziel: der „skrupellose Nazioffizier Hermann Wenzel Freisinger“.

Die Vorbehalte im Einzelhandel, wie sie vor zwei Jahren noch den Wolfenstein-Spielen entgegenschlugen, scheinen verpufft: So sind die Konsolen-Versionen von Call of Duty: Vanguard (PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S) unter anderem bei MediaMarkt*, GameStop, Otto*, Saturn* und Amazon* vorbestellbar. Den Vertrieb physischer Activision-Games im deutschsprachigen Raum hatte Koch Media im Mai übernommen. Das Spiel wird außerdem digital im PlayStation Store, Microsoft Store und im unternehmens-eigenen Battle.Net angeboten.