Start Karriere PietSmiet: Laschewski folgt auf Robrahn

PietSmiet: Laschewski folgt auf Robrahn

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Julian Laschewski (links) übernimmt den COO-Posten von Mikkel Robrahn, der sich auf Friendly Fire fokussiert (Fotos: PietSmiet UG)
Julian Laschewski (links) übernimmt den COO-Posten von Mikkel Robrahn, der sich auf Friendly Fire fokussiert (Fotos: PietSmiet UG)

Bei PietSmiet endet eine Ära: COO Mikkel Robrahn gibt seinen Posten ab und konzentriert sich ganz auf das Spenden-Livestream-Großereignis Friendly Fire.

Fast 2,5 Millionen YouTube-Abonnenten, annähernd 700.000 Twitch-Follower, mehr als 24.000 Videos: Das Team von PietSmiet gehört zu den Fixsternen im deutschen Letsplay-Kosmos – und das seit zehn Jahren.

Vor der Kamera stehen Peter Smits, Dennis Brammen, Christian Stachelhaus, Sebastian Lenßen und Jonathan ‚Jay‘ Apelt – doch hinter den Kulissen hat sich die PietSmiet UG im Lauf der Jahre zu einer mittelständischen Produktions-Firma entwickelt. Als Chief Operation Officer (COO) ist Mikkel Robrahn für das Tagesgeschäft verantwortlich – jetzt gibt er die Verantwortung an Julian Lascheswki ab.

Warum gerade jetzt? „Sechs Jahre sind vor allem in einer so schnelllebigen Branche wie unserer eine lange Zeit und ich hatte Lust auf neue Herausforderungen. Als COO hat man dann eigentlich nur die Möglichkeit, den CEO-Posten zu übernehmen, aber Peter und Dennis machen einfach keinen Platz. Also bin ich froh, dass wir firmenintern noch dieses Projekt haben, was jedes Jahr weiter wächst und mehr Aufmerksamkeit verdient.“

Künftig wird sich Robrahn auf das Spendenmarathon-Projekt Friendly Fire fokussieren, das alljährlich Anfang Dezember stattfindet. Gemeinsam mit den befreundeten Influencern FisHC0p, PhunkRoyal, Der Heider, MrMoregame, Pandorya und Gronkh wurden zuletzt 1,65 Millionen Euro eingesammelt. Der Reinerlös aus Zuschauer-Spenden, Merchandise-Verkäufen und Sponsorengeldern ging auch diesmal an acht gemeinnützige Organisationen. Das Projekt wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit Sonderpreisen der Computerspielpreis-Jury und mit dem Deutschen Entwicklerpreis für Soziales Engagement.

„Ich begleite Friendly Fire seit dem ersten Meeting und wir haben da etwas ganz Besonderes geschaffen, ohne dass wir das damals geplant haben“, sagt Robran. „Ich glaube, so ein Event lässt sich auch gar nicht auf dem Reißbrett planen, sondern passiert einfach. Die Community spendet jedes Jahr mehr Geld und auch das Interesse von Sponsoren wird immer größer. Deswegen ist es jetzt mal an der Zeit, dass sich auch die Strukturen hinter Friendly Fire anpassen.“

Mit über 1,6 Mio. Euro hat Friendly Fire 6 einen neuen Spenden-Rekord aufgestellt (Stand: 4. Juni 2021)
Mit über 1,6 Mio. Euro hat Friendly Fire 6 einen neuen Spenden-Rekord aufgestellt (Stand: 4. Juni 2021)

Friendly Fire 7 wird am 4. Dezember über die Bühne gehen, also bereits in sieben Monaten. Wie soll sich das Format weiterentwickeln? „Um es mit den Worten eines großen, deutschen Poeten zu sagen: ‚Halt, Stopp, hier bleibt alles so wie es ist!’“, erklärt Mikkel Robrahn. Am Format Friendly Fire und auch am Ensemble werde sich erstmal nichts ändern – gerade mit der letzten Ausgabe im Dezember 2020 seien alle „super glücklich“ gewesen.

„Die Versuchung ist natürlich groß, jedes Jahr einen drauf zu legen zu wollen, aber Friendly Fire war schon immer diese leicht verpeilte, nie ganz durchgeplante, zwölfstündige Show und das soll sie auch bleiben. Wir sind keine TV-Produktion und wollen das auch nicht werden. Viel wichtiger sind mir die Strukturen hinter dem Event, ein eigener Social-Media-Auftritt und weniger schlaflose Nächte vor dem Stream. Außerdem haben wir uns in den vergangenen Jahre eine große Expertise in dem Bereich Charity Streams aufgebaut, die wir gerne auch anderen Creatorn zur Verfügung stellen möchten“. Wer daran Interesse hat, kann Robrahn direkt ansprechen.

Unterjährige Ableger wie das Corona-Special Friendly Distancing im April 2020 sind aktuell nicht geplant.

Das Ensemble von Friendly Fire 5 (Foto: Andreas Krupa / eosAndy)
Das Ensemble von Friendly Fire 5 (Foto: Andreas Krupa / eosAndy)

Auch Dennis Brammen, der die PietSmiet-Geschäfte gemeinsam mit Peter Smits führt, hält es für unverzichtbar, dass es für Friendly Fire jetzt einen Vollzeit-Verantwortlichen gibt: „Die letzten sechs Jahre waren verrückt. Mit Mikkels Hilfe haben wir es geschafft, aus einem anfänglich klein geplanten Spendenstream ein Projekt wie Friendly Fire zu machen, mit dem wir mittlerweile siebenstellige Beträge für Charity weitergeben dürfen.“

Dass sich Robrahn nun ganz darauf konzentrieren könne, werde dem Projekt nur mehr als gerecht und werde sicher noch für einen weiteren Push sorgen. „Da wir uns auch abseits von Friendly Fire mehr auf große Events konzentrieren wollen, sind wir froh jetzt mit Jules jemanden gefunden zu haben, der genau solche Themen bei uns voran bringen kann, damit wir in naher Zukunft mehr fette Projekte und Highlights auf die Bahn bringen können“, so Brammen.

„Jules“ – das ist Julian Laschewski, also Robrahns Nachfolger. Nach seinem Studium startete er in einer auf Videospiele spezialisierten Agentur, die unter anderem Events und Influencer-Aktionen plante. „Daher war es eine meiner leichtesten Entscheidungen überhaupt, das Angebot, Mikkel 2.0 zu werden, anzunehmen. Die Herausforderung, die die Arbeit mit sich bringt und die Expertise, die ich einbringen kann, um zusammen mit den Piets erinnerungsträchtige Events auf die Beine zu stellen und beim täglichen Geschäft auszuhelfen, klingt einfach perfekt für mich.“

Das größte Potenzial für PietSmiet sieht Lascheswki bei „geilen Live-Events“. Über seine Chefs sagt er: „Die Jungs sind Unterhaltungsmaschinen, was sie in der Vergangenheit auf ihrer Tour und diversen Auftritten auf Messen, im Fernsehen und auch woanders, tatkräftig unter Beweis gestellt haben. Mit der Energie und dem Engagement den alle im Team, auch hinter dem Stream, mitbringen, bin ich überzeugt, dass erfolgreichen Live-Events rein gar nichts im Wege steht. Die Akzente werden sich da wahrscheinlich ganz von selbst setzen. Trotzdem werde ich genau da ansetzen und aushelfen, wo ich kann, damit wir der Twitch-Szene hierzulande einen frischen Anstrich verpassen.“

Robrahn ist im Übrigen auch erfolgreicher Autor: Mittlerweile sind zwei Bände seiner Fantasy-Reihe Hidden Worlds erschienen – im August, pünktlich zur Gamescom, folgt Teil 3.


Einen Rückblick auf Friendly Fire 6 finden Sie in diesem Beitrag.