Gelungenes Messe-Comeback nach drei Jahren Zwangspause: Mehr als eine Viertelmillion Besucher kamen zur Gamescom 2022 nach Köln.
Nach fünf Tagen Messebetrieb auf dem KoelnMesse-Gelände ziehen die Veranstalter der Gamescom 2022 ein positives Fazit: Mit 265.000 Besuchern und Besucherinnen waren zwar gut 110.000 Personen weniger unterwegs als noch 2019, als 373.000 Teilnehmer gemeldet wurden. Im Lichte der Lage und mit Blick auf die ungünstigen Vorzeichen muss das Comeback der Fach- und Publikumsmesse dennoch als klarer Erfolg gewertet werden (Halbzeit-Bilanz).
Denn durch immer neue Herausforderungen – Pandemie, Ukraine-Krieg, gestiegene Material- und Energiekosten, prominente Aussteller-Absagen – war über Monate hinweg unklar, ob und wie der Gamescom-Restart überhaupt gelingen kann, zumal andere Messen im In- und Ausland in deutlich kleinerem Rahmen stattfinden oder gar komplett entfallen, etwa die Grüne Woche in Berlin oder die E3 2022 in Los Angeles.
Das zwischenzeitlich schleppende Ticket-Interesse, das auch von deutlich angehobenen Eintrittspreisen gekennzeichnet war, erlebte durch die wochenlange Bewerbung breitflächiger 50-Prozent-Rabatt-Aktionen einen messbar starken Schlussspurt. Die Corona-Situation hat indes kaum noch eine Rolle gespielt: Seit April 2022 gibt es in Nordrhein-Westfalen keine Auflagen mehr hinsichtlich Masken, Tests, Impfzertifikaten und Besucher-Obergrenzen bei Großveranstaltungen.
75 Prozent der 1.100 Aussteller stammen aus mehr als 50 Ländern – von Australien über Brasilien bis Japan: Der abermals gesteigerte Auslandsanteil unterstreicht die internationale Bedeutung der Veranstaltung, die sich selbst als „größtes Games-Event der Welt“ einordnet.
Dieser Stellenwert hat sich auch in Ministerien, Parlamenten und Parteizentralen herumgesprochen: Zwar musste Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90 / Die Grünen) seinen geplanten Besuch kurzfristig absagen – dennoch waren mehr als 270 Politikerinnen und Politiker auf dem Gelände unterwegs, darunter NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und Grünen-Co-Vorsitzende Ricarda Lang.
Abseits der Vor-Ort-Gamescom sind auch die Abrufzahlen der Livestreams und On-Demand-Videos vorzeigbar: Nach Veranstalterangaben verzeichnete das Showprogramm bis Samstagabend mehr als als 130 Millionen Views – zwölf Millionen entfallen auf die Eröffnungs-Show Gamescom: Opening Night Live, die am Dienstagabend live aus Halle 6 vor mehr als 2.000 Zuschauern übertragen wurde.
KoelnMesse-Chef Gerald Böse sieht die Durchführung der Gamesom 2022 als Indiz, dass der Messeplatz Deutschland ein Comeback erlebt: „Die vielen Partner und das gesamte Gamescom-Team haben bei diesem Restart hart dafür gekämpft, dass die Gamescom 2022 endlich auch wieder in den Kölner Messehallen stattfinden kann. Weder die Messewirtschaft generell noch die Koelnmesse im Speziellen haben einen einfachen Weg hinter sich. Und trotzdem haben wir es gemeinsam mit allen Ausstellenden geschafft, Hunderttausende Menschen vor Ort und Millionen von Menschen weltweit für die Gamescom zu begeistern.“
Branchenverbands-Geschäftsführer Felix Falk: „Trotz der besonderen Herausforderungen für alle Beteiligten in diesem Jahr, konnte man die einzigartige Atmosphäre ab Tag 1 überall spüren. Nach über zwei Jahren mit ausschließlich digitalen Events war die Freude über echte Treffen bei Branche und Community riesig. Insgesamt hat die Gamescom 2022 unsere Erwartungen übertroffen: Mit diesem Vor-Ort-Comeback zusammen mit unserem abermals ausgebauten digitalen Angebot sind wir für die hybride erfolgreiche Zukunft der Gamescom optimal aufgestellt.“
Die Messetore der Gamescom 2022 schließen am heutigen Sonntagabend gegen 20 Uhr – auf dem Rudolfplatz und am Hohenzollernring finden noch Gratiskonzerte im Rahmen des flankierenden Gamescom City Festivals statt.
Der Termin für die Gamescom 2023 steht bereits fest: 23. bis 27. August 2023 – die Gamescom: Opening Night Live ist für den 22. August geplant.
Jetzt würden mich allerdings die bereinigten Zahlen interessieren, also die Besucherzahlen, die tatsächlich auch ein Besucherticket gekauft haben. Denn bei den 265.000 sind mit zeimlicher SIcherheit noch nicht die ganzen Streamer, Fachbesucher und Aussteller so wie deren Freunde und freundes-Freunde abgezogen. Also das normale Publikum, der kleine Bürger oder wie auch immer man das nennen möchte. Denn davon hängt letztendlich der Erfolg und der zukünftige Umsatz der Industrie ab. Alleine der Anteil der Aussteller müsste ja durch den Wegfall einiger großer Namen und dem damit verbundenen Zuwachs an Indiespielen deutlich in die Höhe gegangen sein.
Von daher traue keiner Statistik, die du nicht selbs gefälscht hast und am Ende gillt der Zug nur als Verspätet wenn er mehr als 6 Minuten drüber ist 😉
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