Finale dahoam: Das Europafinale in der E-Sport-Disziplin League of Legends findet im Sommer 2024 erstmals in München statt.
Als „High Score für Bayern“ und als „große Auszeichnung für den Hightech-Standort Bayern“ bezeichnet Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach (CSU) die Meldung, dass das League of Legends-Europafinale (EMEA Championship) im Sommer 2024 in der Münchener Olympiahalle ausgetragen wird. Die Veranstalter erwarten 12.000 Besucher vor Ort und mehr als eine Million Online-Zuschauer.
Das Finale findet in wechselnden europäischen Städten statt – an diesem Wochenende im französischen Montpellier. League of Legends gilt als eines der weltweit meistgespielten, meistgesehenen und meistgestreamten Computerspiele.
Die Entscheidung sei „nach intensiven Verhandlungen“ zwischen dem bayerischen Digitalministerium und der Stadt München gefallen. Gerlachs Ministerium werde das Gaming-Event „finanziell unterstützen“ – in welcher Größenordnung, wurde zunächst nicht bekannt (Anfrage läuft).
Digitalministerin Judith Gerlach: „Das ist der High Score für Bayern! Mit dem Europafinale von League of Legends haben wir ein großartiges Event in den Freistaat geholt. Das E-Sport-Game fesselt seit Jahren weltweit eine lebendige und engagierte Gemeinschaft von Spielern. Das passt wunderbar zum weltoffenen und gastfreundlichen Hightech-Standort Bayern.“
League of Legends: Europafinale 2024 in München
Damit endet eine jahrelange Odyssee: Der Münchener Stadtrat hatte sich im Januar 2020 dagegen entschieden, dass sich die Landeshauptstadt um das Finale für das Jahr 2021 bewirbt. Der Wirtschaftsausschuss hatte es zuvor abgelehnt, dem Ausrichter die Hallenmiete für die stadteigene Olympiahalle zu erlassen – in der Kürze der Zeit hatten sich auch keine Sponsoren gefunden. Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) kalkulierte damals mit indirekten Erlösen von 2,4 Millionen €, etwa für die regionale Hotellerie und Gastronomie.
Streitpunkt war insbesondere die „Unterstützungsleistung“, die League of Legends-Hersteller Riot Games – eine US-Tochter des chinesischen Tencent-Konzerns – voraussetzt: Konkret ging es damals um 200.000 € als Antrittsgebühr und weitere 200.000 € für Sachleistungen. Der Freistaat wollte sich mit 250.000 € beteiligen.
Mit dem Zuschlag für München kann Gerlach vier Wochen vor der bayerischen Landtagswahl am 8. Oktober einen Arbeitsauftrag abräumen, den das Kabinett unter Leitung von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bereits vor vier Jahren erteilt hat. Die Ausrichtung eines „großen E-Sports-Events“ ist auch Teil des sogenannten Digitalplans, den das Digitalministerium im März vorgestellt hat: Damit solle die „Strahlkraft des Freistaats“ gesteigert werden.
Im Frühjahr 2024 ist München außerdem turnusgemäß Austragungsort des Deutschen Computerspielpreises.
> eine US-Tochter des chinesischen Tencent-Konzerns
Menschenrechtsverletzung auf Staatskosten … Geil!
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