Start Politik Games-Gipfel: Laschet will NRW zum „Games-Standort Nummer 1“ machen – Update

Games-Gipfel: Laschet will NRW zum „Games-Standort Nummer 1“ machen – Update

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Die Teilnehmer des Games-Gipfel 2018 mit Ministerpräsident Armin Laschet (Foto: Land NRW / G. Ortmann)
Die Teilnehmer des Games-Gipfel 2018 mit Ministerpräsident Armin Laschet (Foto: Land NRW / G. Ortmann)

Am 9. Mai lädt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) erstmals 30 Vertreter der Games-Branche in die Staatskanzlei zum „Games-Gipfel“ ein. Dort soll es um Fragen von Förderung, Entwickler-Nachwuchs und den Spiele-Standort Nordrhein-Westfalen gehen.

Nordrhein-Westfalen ist seit zehn Jahren Gastgeber der Gamescom in Köln, die mit  355.000 Besuchern zu den größten Messen in Deutschland zählt. Internationale Publisher wie Electronic Arts („FIFA 18“) und Ubisoft („Far Cry 5“) haben ihren Sitz an Rhein und Ruhr, ebenso der eSport-Marktführer Turtle Entertainment (ESL).

Als Entwicklungsstandort spielt NRW im Bundesvergleich allerdings nur eine Nebenrolle: Abgesehen von Ubisoft Blue Byte („Anno 1800“) in Düsseldorf und der Kölner Travian-Games-Tochter Bright Future („Rail Nation“) gibt es im einwohnerstärksten Bundesland kein Studio mit mehr als 50 Mitarbeitern.

Das soll sich ändern: Im Koalitionsvertrag zwischen CDU und FDP ist unter anderem  die Erhöhung der Mittel der Film- und Medienstiftung NRW vorgesehen, von der auch der Videospiele-Sektor profitieren soll. Des Weiteren ist die Gründung eines „Exzellenz-Startup-Centers“ geplant, dessen Schwerpunkt ebenfalls im Games-Bereich liegt.

Details und weitere Maßnahmen könnten bereits im Rahmen des Games-Gipfel angekündigt werden. Zum Gedankenaustausch am 9. Mai hat Laschet rund 30 Vertreter von Verbänden, Unternehmen, Hochschulen und Standort-Initiativen in die Düsseldorfer Staatskanzlei eingeladen.

Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur kündigte der CDU-Ministerpräsident an, er wolle Nordrhein-Westfalen zum „Games-Standort Nummer 1 in Deutschland“ machen. Computer- und Videospiele seien eine Schlüsselbranche für die Wirtschaft des Bundeslandes und hätten enormes Potenzial.

Games-Republik Deutschland: Die 50 größten Studios und Publisher (Stand: Mai 2017)
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Update vom 9. Mai 2018: Laschet trifft sich mit Games-Branche

Nach dem Treffen mit Vertretern der deutschen Games-Branche hat Ministerpräsident Laschet angekündigt, dass der „Games-Gipfel“ künftig einmal pro Jahr stattfinden soll. Bei dieser Gelegenheit sollen die besprochenen Maßnahmen überprüft, abgestimmt und gegebenenfalls angepasst werden.

Zu den Teilnehmern der Runde gehörten unter anderem: Dieter Schoeller (Headup Games), Johannes Brauckmann (Cologne Game Haus, Beepkultur), Andreas Suika (Daedalic Entertainment), Kristin Janulik (Games.NRW), Benedikt Grindel (Ubisoft Blue Byte), Oliver Eberlei (HammerLabs / Indie Arena Booth), Felix Falk und Maren Schulz (beide Game-Verband), Stephan Reichart (Devcom), Björn Bartholdy und Gundolf Freyermuth (beide Cologne Game Lab), Odile Limpach (Cologne Game Lab, Spielfabrique), Ralf Wirsing (Ubisoft Deutschland, Game-Verband), Katharina C. Hamma (KoelnMesse / Gamescom), Till Hardy (Film- und Medienstiftung NRW), Linda Kruse (Game-Verband, The Good Evil), Björn Pankratz (Piranha Bytes), Petra Müller (Film- und Medienstiftung NRW), Jan Pommer (Turtle Entertainment / ESL) und Jörg Müller-Lietzkow (Uni Paderborn).

Im ersten Schritt wurde bereits zu Beginn des Jahres die Förderung für Computer- und Videospiele als Teil der Film- und Medienstiftung NRW von 1 Million Euro auf 1,5 Millionen Euro erhöht. Eine neue Games-Förderrichtlinie soll das Programm außerdem zu einer „Produktionsförderung“ ausgeweitet werden – mit dem Ziel, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken.

Für das „Exzellenz-Startup-Center“, das im Landes-Koalitionsvertrag angekündigt ist, gibt es nach Darstellung der Staatskanzlei bislang nur „erste Ideen“.

Zum Auftakt der Gesprächs-Reihe hat der erst Ende 2017 gegründete Verein Games.NRW das Netzwerk und die Schwerpunkte vorgestellt.

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