Durch weitere Entlassungen und Standort-Schließungen erhöht sich der Kahlschlag beim Engine-Hersteller Unity auf über 1.000 Jobs.
300 im Januar, 600 im Mai und jetzt weitere 265 Beschäftigte: Der US-Software-Hersteller Unity baut weiter Stellen ab, um die Kosten in den Griff zu bekommen. Die aktuelle Entlassungswelle trifft insbesondere das Special-Effects-Studio Weta, das unter anderem die digitalen Tricks der Herr der Ringe-Filmtrilogie verantwortete.
Laut eines bislang unbestätigten Reuters-Bericht werden außerdem 14 Standorte in aller Welt geschlossen, darunter das Büro in Berlin. Die Hauptstadt-Filiale von Unity existiert seit zehn Jahren und ist erst im September 2022 vom Berlin Kreuzberg in die Nähe des Gendarmenmarkts umgezogen (Update folgt).
Unity durchläuft derzeit einen „Reset“: Der Konzern, der mit der Unity Engine eines der wichtigsten Tools für die Spiele-Entwicklung baut, steckt seit Jahren in einer substanziellen Krise. Dringend gesucht: ein belastbares Geschäftsmodell. Im September war die Reform des Abo- und Gebühren-Konditionen (Unity Runtime Fee) auf breiten Widerstand in der Branche gestoßen – wenige Wochen später musste der umstrittene CEO John Riccitiello seinen Hut nehmen.
Dessen Nachfolger Jim Whitehurst ist nun damit beschäftigt, Zukäufe und Projekte rückabzuwickeln, um Unity wieder auf die Füße zu stellen: Das Unternehmen soll sich demzufolge auf Kernkompetenzen fokussieren. Damit einher geht zwangsläufig ein substanzieller Stellenabbau quer durch alle Abteilungen und Beteiligungen.
