Start Wirtschaft Sony PlayStation-Boss Jim Ryan kündigt Rücktritt an

Sony PlayStation-Boss Jim Ryan kündigt Rücktritt an

0
Sony-CEO Jim Ryan (hier mit Kanzlerin Merkel auf der Gamescom 2017) unterstützt das Programm
Sony-CEO Jim Ryan (hier mit Kanzlerin Merkel auf der Gamescom 2017) unterstützt das Programm "Playing for the Planet" (Foto: KoelnMesse / Uwe Weiser)

Nach 30 Jahren in Diensten von Sony Interactive hat CEO und President Jim Ryan seinen Rückzug zum März 2024 angekündigt.

Bei der PlayStation-Sparte des japanischen Unterhaltungselektronik-Riesen Sony endet eine Ära: Jim Ryan legt sein Amt nieder – und zwar zum Ende des Geschäftsjahres im März 2024. Bis ein Nachfolger gefunden ist, übernimmt Sony-Finanz-Chef Hiroki Totoki ab Oktober 2023 die Rolle des Chairman bei Sony Interactive Entertainment. Ab April 2024 soll er als Interims-CEO die PlayStation-Geschäfte führen, gleichzeitig aber an der Spitze des Gesamtkonzerns bleiben.

Der Umstand, dass anstelle eines neuen CEO zunächst eine Zwischenlösung vorgenommen wird, legt nahe, dass der Wechsel nicht von langer Hand vorbereitet wurde. Ryan selbst sagt, er habe seinen Job in diesem „sehr speziellen Unternehmen“ geliebt. Allerdings habe er den Spagat zwischen seinem Arbeitsplatz in Kalifornien und seinem Lebensmittelpunkt in England zuletzt als zunehmend belastend empfunden: „Ich gehe in dem Wissen um das Privileg, an Produkten mitgearbeitet zu haben, die Millionen von Menschen rund um die Welt berührt haben.“

Ryan gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Top-Managern der internationalen Games-Industrie und war seit 1994 für die Marke PlayStation tätig. Sein zuletzt wichtigstes Projekt: die Markteinführung der aktuellen Konsolen-Baureihe PlayStation 5 im November 2020 – also inmitten der Corona-Pandemie inklusive massiv gestörter Lieferketten. Mittlerweile haben die PS5-Verkaufszahlen zur Vorgängerkonsole PlayStation 4 aufgeschlossen. Aktueller Pegelstand: jenseits von 40 Millionen Stück.

PS5-Verkaufszahlen: Sony hat bis Ende Juni 2023 fast 42 Mio. PS5-Konsolen ausgeliefert (Stand: 9. August 2023)
PS5-Verkaufszahlen: Sony hat bis Ende Juni 2023 fast 42 Mio. PS5-Konsolen ausgeliefert (Stand: 9. August 2023)

Sony-Boss Kenichiro Yoshida würdigt Ryan in diesem Zusammenhang für seine „außerordentlichen Verdienste“. Gleichwohl hinterlasse sein Rückzug eine große Lücke, gerade mit Blick auf die immense Umsatz- und Gewinn-Bedeutung der PlayStation-Sparte (Game & Network Services) für die Sony-Gruppe.

Ryan galt als einer der erbittertsten Gegner der geplanten Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft – gerade mit Blick auf eine mögliche Xbox-Exklusivität der Marke Call of Duty. Per Videoschalte hatte er dazu auch vor einem US-Gericht ausgesagt; erst im Juli hatte Sony mit Microsoft auf eine 10-Jahres-Vereinbarung geeinigt. Der XXL-Deal befindet sich trotz anhaltender Widerstände auf der Zielgeraden.

Via Social Media attestiert Xbox-CEO Phil Spencer seinem Sony-Pendant einen „großartigen Beitrag für unsere Industrie“, verbunden mit den besten Wünschen: „Vielen Dank für alles, was du für unsere Community in den vergangenen 30 Jahren geleistet hast, Jim.“

Für die Vermarktung und Vertrieb des PlayStation-Sortiments in Deutschland, Österreich und die Schweiz ist die Sony Interactive Entertainment Deutschland GmbH in Neu-Isenburg bei Frankfurt zuständig. Die Niederlassung erwirtschaftete zuletzt mit rund 90 Beschäftigten einen Umsatz von mehr als 550 Mio. €.