Start Wirtschaft MTG-Zahlen: ESL leidet unter Corona-Ausfällen

MTG-Zahlen: ESL leidet unter Corona-Ausfällen

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Unter den Marken ESL und DreamHack veranstaltet MTG eine Reihe von E-Sport-Turnieren und -Ligen (Foto: Modern Times Group)
Unter den Marken ESL und DreamHack veranstaltet MTG eine Reihe von E-Sport-Turnieren und -Ligen (Foto: Modern Times Group)

Der schwedische Medienkonzern MTG legt die Zahlen fürs dritte Quartal vor: Während der E-Sport weiterhin unter den Lockdowns leidet, profitieren die Free2Play-Games von InnoGames.

Mit dem Hamburger Studio InnoGames (Forge of Empires) und dem Kölner E-Sport-Turnier-Veranstalter ESL Gaming unterhält Modern Times Group gleich zwei Schwergewicht der deutschen Games-Industrie. MTG gehört damit zu den größten Arbeitgebern der Branche.

Genau das macht die Quartalszahlen so relevant, die das Stockholmer Unternehmen am Nachmittag veröffentlicht hat.

Demnach erzielt der Games-Bereich neue Rekord-Werte, während das E-Sport-Segment weiterhin unter der globalen Corona-Pandemie leidet. So sind Hallen-Veranstaltungen entweder ganz abgesagt oder auf 2021 verschoben worden – teils konnten zumindest Online-Turniere abgehalten werden.

Die fehlenden Einnahmen durch Merchandise, Tickets und Sponsorengelder schlagen auf die aktuellen Zahlen durch: Die E-Sport-Umsätze im dritten Quartal (Juli bis September) sind von 40 Millionen Euro auf knapp 23 Millionen Euro zurückgegangen. Für das 2. Halbjahr 2020 unterstellt MTG ein Umsatz-Minus von bis zu 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit einer Erholung rechnet MTG erst nach Ende der Pandemie, wenn etwa Flugreisen wieder uneingeschränkt möglich werden. Wie schon in den Vorjahren bleibt das MTG-E-Sport-Geschäft tief in den roten Zahlen.

Von der jüngst angekündigten Fusion der E-Sport-Marken ESL und DreamHack unter dem Dach von ESL Gaming verspricht sich MTG signifikante Synergien und Kosteneinsparungen von rund 31 Millionen Euro.

Umgekehrt profitieren die Browser- und Smartphone-Spiele der MTG-Tochter InnoGames von den Lockdown-Beschränkungen rund um den Globus, was sich in einem Umsatz-Plus von 20 Prozent zeigt. Und das, obwohl die Zahl der monatlich aktiven Nutzer gegenüber dem vorhergehenden Rekordquartal deutlich zurückgegangen ist. Derzeit testet InnoGames zwei neue Mobilegames, die im ersten Halbjahr 2021 erscheinen und an den Erfolg des Dauerbrenners Forge of Empires anknüpfen sollen. Anfang des Jahres hat InnoGames mehrere Projekte gestoppt, die nicht die Erwartungen erfüllen konnten.