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GameStop baut NFT-Plattform mit Immutable X

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In Deutschland betreibt GameStop rund 200 Filialen (Stand: September 2020)
In Deutschland betreibt GameStop rund 200 Filialen (Stand: September 2020)

Aus Gerüchten wird Fakt: Der US-Videospiele-Händler GameStop setzt ebenfalls auf die Blockchain und baut mit Immutable X eine NFT-Plattform.

Dass die US-Kette GameStop eine eigene NFT-Plattform aufbaut, hatte das Wallstreet Journal bereits Anfang Januar 2021 enthüllt. NFT (kurz für Non-Fungible Token) sind Eigentumsrechte an einzigartigen und/oder limitierten, digitalen Produkten – etwa Grafiken, Sammelkarten oder virtuelle Güter aller Art wie Schwerter oder Rüstungen. Die Abwicklung von Transaktionen erfolgt üblicherweise über Kryptowährungen.

Publisher wie Square Enix und Ubisoft setzen große kommerzielle Erwartungen in das Modell; bei der Kernzielgruppe gibt es teils erhebliche Widerstände (aus Gründen). Erst in dieser Woche hat der britische Publisher Team17 nur 48 Stunden nach Ankündigung den NFT-Einstieg abgeblasen.

Jetzt hat die börsennotierte GameStop Inc. bekannt gegeben, mit welchem Partner an der Umsetzung des NFT-Marktplatzes gearbeitet wird: das australische Startup Immutable X Pty Limited. Zu diesem Zweck wird ein Fonds mit sogenannten ‚IMX-Tokens‘ im Volumen von bis zu 100 Millionen $ aufgesetzt. Bei Erreichen konkreter Ziele kann das Budget auf 150 Millionen $ anwachsen.

Diese Tokens werden an die Ersteller von NFT-Inhalten ausgegeben. Spiele-Studios sowie Entwickler, die an Metaverse-Konzepten arbeiten, können sich bereits jetzt beim GameStop-NFT-Marktplatz bewerben.

Die Plattform soll das GameStop-Motto „Power to the Players“ um die Komponenten „Power to the creators“ und „Power to the collectors“ erweitern. Konkret verspricht Immutable-Co-Gründer Robbie Ferguson, dass Gamer die in Spielen investierte Zeit und den darin geschaffenen Wert künftig versilbern können. Dadurch würden „echte Ingame-Ökosysteme“ entstehen – der Kauf und Verkauf von Ingame-Inhalten soll zudem CO2-neutral ablaufen.

GameStop vertreibt Konsolen, Zubehör, Videospiele und Fanartikel über mehr als 100 Stores im deutschsprachigen Raum und die dazugehörigen Online-Shops. Vor dem Hintergrund der Umsatzverlagerung auf digitale Vertriebsplattformen wie PlayStation Store, Microsoft Store oder Steam fahndet das Unternehmen nach neuen Erlösströmen – der NFT-Marktplatz ist eine Komponente dieser Strategie.

Getrieben von Leerverkäufen war der Kurs der GameStop-Aktie im Januar 2021 förmlich explodiert und in einem sogenannten ‚Short Queeze‘ geendet. Das Unternehmen wird derzeit an der Börse mit rund 8 Milliarden € bewertet.