Die Games-Industrie drängt die Kundschaft zum Abschluss von Online-Diensten: Die Deutschen gaben dafür zuletzt 461 Millionen Euro aus.
4 von 10 PlayStation-4-Besitzern sind gleichzeitig Mitglied bei PlayStation Plus – knapp 60 Euro werden dafür pro Jahr fällig. Erst dieser Zusatz-Dienst ermöglicht es überhaupt erst, online mit und gegen andere zu spielen. Für Nutzer von „FIFA 20“, „Call of Duty: Modern Warfare“ oder „GTA 5“ ist das PS-Plus-Abo daher obligatorisch.
PlayStation Plus ist eine Erklärung für die weiterhin steigenden Umsätze mit Online-Diensten: 461 Millionen Euro wurden damit im Jahr 2019 in Deutschland umgesetzt, wie die GfK im Auftrag des Branchenverbands Game herausgefunden hat. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem Zuwachs von 30 Prozent.
Bei kolportierten 5,1 Millionen Abonnenten gibt jeder Spieler im Schnitt mehr als 90 Euro pro Jahr für solche Dienste aus. Was nahelegt, dass der Abschluss mehrerer Abos der Normalfall ist.
Schließlich ist Sony Interactive nur einer von vielen Anbietern mit vergleichbaren Diensten: Auch Nintendo (Switch Online) und Microsoft (Xbox Live Gold) buhlen um Abonnenten – mal mit Speicherplatz, mal mit Rabatten, mal mit wechselnden Gratis-Games.
Andernorts schreitet die Netflixisierung der Games-Industrie munter voran: Spielehersteller wie Electronic Arts (Origin Access Premier), Microsoft (Xbox Game Pass) und Ubisoft (Uplay+) ermöglichen den Zugriff auf eine riesige Games-Bibliothek für eine vergleichsweise günstige All-inclusive-Pauschale.
Für Streaming-Dienste wie Google Stadia Pro und Sonys PlayStation Now ist noch nicht mal mehr eine Konsole erforderlich: robustes WLAN und ein Internet-fähiger Fernseher genügen. Mit gerade einmal 43 Mio. Euro ist dieses Teilsegment aber weiterhin winzig, zumal es gegenüber 2018 geschrumpft ist: Damals waren es noch 56 Mio. Euro.
Das starke Wachstum im Flatrate-Markt geht zulasten des Absatzes von Kauf-Software: Der Umsatz mit einzeln gekauften Spielen ist seit Jahren rückläufig und dürfte 2020 nicht zuletzt durch die Corona-Folgen erstmals deutlich unter die Marke von 1 Milliarde Euro sinken. Insgesamt wurde mit Spiele-Software im vergangenen Jahr mehr als 3,8 Milliarden Euro umgesetzt – zwei Drittel entfallen auf Ingame-Käufe.