Start Wirtschaft Embracer Group: Dead Island 2 befeuert Quartalszahlen

Embracer Group: Dead Island 2 befeuert Quartalszahlen

0
Dead Island 2 erscheint am 21. April 2023 für PC, PlayStation und Xbox (Abbildung: Plaion)
Dead Island 2 erscheint am 21. April 2023 für PC, PlayStation und Xbox (Abbildung: Plaion)

Die Embracer Group sieht sich auf Kurs – parallel zum Sparprogramm profitieren die Schweden von erfolgreichen Neuheiten wie Dead Island 2.

Einen Umsatzsprung von 74 Prozent verbucht die Embracer Group im abgelaufenen Quartal (April bis Juni) beim Segment der PC- und Konsolen-Spiele: Explizit Dead Island 2 habe die Erwartungen des Spieleherstellers deutlich übertroffen. Vom Zombie-Action-Abenteuer hat die Münchener Sparte Plaion allein im ersten Monat mehr als zwei Millionen Einheiten verkauft; der Ende Juli erschienene Survival-Shooter Remnant 2 verbucht mehr als eine Million Stück innerhalb der ersten vier Tage.

Die Entwicklungs-Pipeline ist prall gefüllt: Für die kommenden Monate sind unter anderem Alone in the Dark Dark, Payday 3, RIDE 5, Warhammer 40.000: Space Marine 2 und Outcast: A New Beginning eingeplant. Erst in dieser Woche hat die Wiener Embracer-Tochter THQ Nordic weitere Neuheiten wie Titan Quest 2 und Teenage Mutant Ninja Turtles: The Last Ronin angekündigt.

Das Management um CEO Lars Wingefors ist demzufolge zuversichtlich, die Umsatz- und Margen-Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen.

Gleichzeitig wird das im Juni angekündigte Spar- und Restrukturierungsprogramm mit hohem Tempo fortgeführt: Der Publisher will Kosten und Schulden reduzieren, indem Studios geschlossen, Projekte gestrichen und Stellen abgebaut werden; insbesondere bei den Investitionen und bei den Verwaltungskosten gibt es tiefe Einschnitte – und zwar über die komplette Unternehmensgruppe hinweg. Die einzelnen Sparten hätten Zusagen eingebracht, die noch im laufenden Jahr umgesetzt werden sollen – Details zu Art und Umfang nennt der Quartalsbericht noch nicht.

Begründet wird die Notwendigkeit für Kostensenkungen mit einem geplatzten Milliarden-Deal, der eine Schneise in der mittel- und langfristigen Finanzplanung hinterlassen hat. Laut einem US-Medienbericht hat die saudische Savvy Games Group eine mündliche Zusage in letzter Minute zurückgezogen. Die Savvy Games Group hält knapp 8 Prozent der Embracer-Aktien und ist damit zweitgrößter Anteilseigner – nach Gründer Lars Wingefors (ca. 21 Prozent).

Der Embracer-Aktienkurs war infolge der Ankündigung förmlich kollabiert und verlor Ende Mai rund die Hälfte des Börsenwertes; die heute gemeldeten Zahlen sorgen zum Börsenstart zunächst für ein Plus von 15 Prozent (Stand: 8 Uhr).

Mit 140 internen Studios und mehr als 16.5000 Angestellten gilt die Embracer Group neben Ubisoft als größter Spielehersteller in Europa. Im deutschsprachigen Raum waren zuletzt mehr als 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei THQ Nordic und Plaion beschäftigt.