Start Wirtschaft Deus Ex: Embracer stoppt Entwicklung und kürzt bei Eidos Montreal

Deus Ex: Embracer stoppt Entwicklung und kürzt bei Eidos Montreal

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Lars Wingefors, Gründer und CEO der Embracer Group (Foto: Embracer AB)
Lars Wingefors, Gründer und CEO der Embracer Group (Foto: Embracer AB)

Der rigorose Sparkurs macht vor prominenten Marken nicht Halt: Die Embracer-Gruppe stellt die Entwicklung des geplanten Deus Ex-Spiels ein.

Gezielt Traditions-Lizenzen und -Studios mit eingebauter Fanbasis einsammeln – und darauf basierend dann neue Games entwickeln: So lautete über Jahre das Geschäftsmodell der schwedischen Embracer Group. Dadurch fanden Marken wie Outcast, Alone in the Dark, Jagged Alliance, Gothic, Desperados, Spellforce, Dead Island, Saints Row, Tomb Raider, Darksiders und Myriaden weiterer Markenrechte den Weg in das Embracer-Portfolio.

Seit Sommer 2023 findet nun ein ebenso gezielter Rückbau statt: Ein immenser Kosten- und Schulden-Druck führt zur Einstellung großer Games-Projekte, die noch Jahre von der Fertigstellung entfernt sind – einhergehend mit flächendeckenden Stellenstreichungen und Studio-Schließungen. Zuletzt hat es auch mehrere Embracer-Zukäufe in Deutschland hart getroffen: Für Piranha Bytes (Risen, Elex) wird aktiv ein Käufer gesucht – große Studios wie Black Forest Games und Fishlabs müssen jeweils die Hälfte der Belegschaft abbauen.

Zu Wochenbeginn hat die Embracer-Gruppe nun die Reißleine bei einem weiteren Prestigeprojekt gezogen: Die geplante Produktion eines Science-Fiction-Rollenspiels im populären Deus Ex-Universum wird vorzeitig gestoppt – nach zweijähriger Vorbereitungszeit. Zunächst 97 Entwickler bei Eidos Montréal (Marvel’s Avengers, Shadow of the Tomb Raider) verlieren ihren Job; laut Bloomberg könnten weitere Entlassungen folgen.

Das kanadische Studio hat entsprechende Medienberichte am Montagabend umgehend mit einer offiziellen Stellungnahme bei X bestätigt – und begründet den Vorgang mit dem globalen wirtschaftlichen Umfeld, den „Herausforderungen für unsere Industrie“ und dem „umfassenden Restrukturierungsprogramm bei Embracer“. Die Entscheidung muss offenkundig ausgesprochen kurzfristig gefallen sein, denn erst vor einer Woche hat Eidos Montreal in sozialen Medien für offene Stellen geworben („New year, new job opportunities“).

Embracer hatte die Deus Ex-Rechte im Mai 2022 vom japanischen Spielehersteller Square Enix für knapp 300 Millionen Euro erworben – inklusive drei großer Studios und Markenrechten an Lara Croft-Spielen, Thief und Legacy of Kain. Knapp 1.100 Angestellte wechselten den Arbeitgeber.

Für den 15. Februar 2024 werden neben frischen Embracer-Quartalszahlen auch Details zum Status Quo des Sparprogramms erwartet.

1 Kommentar

  1. Oah man ey. Kommt da überhaupt noch was? Zerlegt die Embracer Group, das kann man sich ja nicht mehr mit ansehen. was soll denn da nun noch rumkommen wenn die Studios zu Krüppeln gemacht werden?

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