Start Wirtschaft Games-Arbeitsmarkt 2023: Zahl der Unternehmen wächst

Games-Arbeitsmarkt 2023: Zahl der Unternehmen wächst

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Make Games in Germany: Auftritt des Wirtschaftsministeriums auf der Gamescom 2022 (Foto: GamesWirtschaft)
Make Games in Germany: Auftritt des Wirtschaftsministeriums auf der Gamescom 2022 (Foto: GamesWirtschaft)

„Die Games-Förderung des Bundes zeigt Wirkung“, sagt der Branchen-Verband mit Blick auf den Arbeitsmarkt – und warnt vor Kürzungen bei der Games-Förderung.

Knapp 12.000 Menschen sind bei Spiele-Entwicklern und Publishern in Deutschland beschäftigt – gegenüber dem Vorjahr sind rund 750 Personen hinzugekommen, wie aus der heute veröffentlichten Statistik des Branchenverbands Game hervorgeht, deren Daten im Mai 2023 erhoben wurden. Zählt man die Beschäftigten bei Dienstleistern, Agenturen, Händlern, Bildungseinrichtungen, Medien und den öffentlichen Sektor hinzu, landet man bei mehr als 30.000 Arbeitsplätzen, die direkt oder indirekt an der Videospiele-Industrie hängen.

Gleichzeitig wächst die Zahl der Games-Unternehmen im Land auf 908 – ein Plus von 120 Firmen beziehungsweise 15 Prozent im Vergleich zur letzten Auswertung. In den vergangenen zwölf Monaten sind alleine mehr als 100 zusätzliche Spiele-Entwickler hinzu gekommen.

Es liegt nahe, dass diese Entwicklung ursächlich mit den millionenschweren Subventionen von Bund und Ländern zusammenhängt: Die amtlichen Datenbanken weisen eine große Zahl an Neugründungen aus, die Zuschüsse beim Wirtschaftsministerium beantragt und erhalten haben (Übersicht). Der Verband interpretiert die Daten demzufolge auch als „starken Aufwärtstrend am Games-Standort Deutschland“, der sich weiter fortgesetzt habe.

Deutschlands größte Games-Arbeitgeber: Mit fast 1.000 Beschäftigten hat Embracer in der Saison 2022/23 zu Nintendo of Europe und Ubisoft aufgeschlossen (Stand: 21. Juni 2023)
Deutschlands größte Games-Arbeitgeber: Mit fast 1.000 Beschäftigten hat Embracer in der Saison 2022/23 zu Nintendo of Europe und Ubisoft aufgeschlossen (Stand: 21. Juni 2023)

Mit Blick auf den seit Mai geltenden Antrags-Stopp infolge ausgeschöpfter Fördermittel und die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 mahnt Game-Geschäftsführer Felix Falk, es läge nun an der Ampelkoalition, ob die „Aufholjagd zu den besten internationalen Games-Standorten weitergehen“ könne.

Die fehlende Verlässlichkeit und Planbarkeit der Förderung sei ein erheblicher Nachteil, der dringend behoben werden müsse, so Falk. Seine Forderung: „Bundesregierung und Bundestag müssen jetzt die aktuellen Kürzungen bei der Games-Förderung zurücknehmen und die Fördermittel auf 125 Millionen Euro erhöhen, um das so positive Wachstum weiter zu ermöglichen.“ Ergänzend bräuchte es eine steuerliche Komponente, um die Produktionskosten auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau zu senken.

Das Argument des Verbands in Zeiten knapper Kassen: Jeder Förder-Euro würde ein Vielfaches an zusätzlichen Steuereinnahmen und Investitionen einspielen – in welchem Umfang diese Vorhersage tatsächlich eintrifft, ist Gegenstand einer laufenden Evaluierung, die eine Unternehmensberatung derzeit im Auftrag des Wirtschaftsministeriums durchführt. Ergebnisse sollen in Kürze vorliegen.

Die frischen Arbeitsmarkt-Daten kommen pünktlich zur Gamescom 2023, die am 23. August in Köln startet. Zur offiziellen Eröffnung haben Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90 / Die Grünen) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) zugesagt – am Folgetag werden unter anderem die Berliner Wirtschafts-Senatorin Franziska Giffey (SPD), Familienministerin Lisa Paus (Bündnis 90 / Die Grünen) und FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai erwartet.

Alle Informationen rund um die Gamescom 2023 finden Sie in unserer umfangreichen Gamescom-Rubrik – darunter Details zu Ausstellern, Spielen, Tickets, Terminen und Events, Unterkunft und Anreise.