Start Wirtschaft Activision Blizzard: CEO Kotick geht

Activision Blizzard: CEO Kotick geht

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Stand zwischen 1991 und 2023 an der Spitze von Activision Blizzard: CEO Bobby Kotick (Foto: Activision Blizzard)
Stand zwischen 1991 und 2023 an der Spitze von Activision Blizzard: CEO Bobby Kotick (Foto: Activision Blizzard)

Nach mehr als 30 Jahren als CEO von Activision Blizzard (Call of Duty, Candy Crush Saga) gibt Bobby Kotick wie angekündigt sein Amt ab.

Mit viel Pathos und „großer Dankbarkeit“ verabschiedet sich Robert A. Kotick per Rund-Mail an die Belegschaft in den vorläufigen Ruhestand. Offiziell letzter Arbeitstag: 29. Dezember 2023, also der Freitag kommender Woche. Im Anschluss will sich ‚Bobby‘ der Philantrophie, also wohltätigen Zwecken, widmen (Kolumne).

Der Schritt war Teil der Vereinbarungen zwischen Microsoft und Activision Blizzard: Nach einem mehr als eineinhalbjährigen juristischen Tauziehen durfte der Xbox-Konzern den US-Spielehersteller für die Rekordsumme von rund 70 Milliarden Dollar übernehmen (Details) – damit einher geht auch ein massiver Umbau der Führungs-Ebene.

Mit dem Abgang von Kotick endet eine Ära: Der Top-Manager galt bis zuletzt als eine der einflussreichsten, wenngleich umstrittensten Persönlichkeiten der Videospiele-Industrie. Während seiner Amtszeit hat sich Activision Blizzard zum weltgrößten Publisher und Spiele-Entwickler entwickelt – mit Blockbuster-Marken wie Call of Duty, World of Warcraft, Candy Crush Saga und Diablo, die zuverlässig Milliarden-Umsätze generieren.

Gleichzeitig sah sich Activision Blizzard zunehmend mit massiven Vorwürfen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern konfrontiert: 2021 leiteten US-Behörden Ermittlungen ein, nachdem Angestellte über Fälle von sexueller Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz berichtet hatten. Der Skandal hatte den Rücktritt mehrerer Manager zur Folge und löste intensive Debatten über die Arbeitsbedingungen in der Branche aus. Erst vor wenigen Tagen hat sich das Unternehmen mit dem zuständigen Gericht auf eine Zahlung von 54 Mio. $ (ca. 50 Mio. €) verständigt. Insbesondere dem neuen Eigentümer Microsoft dürfte an einer schnellen Beilegung des Streits gelegen haben.

Welche weiteren Folgen sich aus der Activision-Blizzard-Übernahme abseits des Kotick-Abschieds kurz-, mittel- und langfristig für den Spiele-Markt, die Mitbewerber und die Verbraucher ergeben, steht in dieser ausführlichen GamesWirtschaft-Analyse.