FC Schalke 04 eSports – einst E-Sport-Pionier – gibt den League of Legends-Betrieb auf, will aber an EA Sports FC 25 festhalten.
Update vom 26. November 2024: Ende November – also schon in wenigen Tagen – endet nach acht Jahren ganz offiziell der League of Legends-Betrieb bei FC Schalke 04 eSports. Die Königsblauen verabschiedeten sich im August mit der Vizemeisterschaft aus der Prime League – der höchsten Spielklasse im deutschsprachigen Raum.
Der volle Fokus der E-Sport-Abteilung gilt nun EA Sports FC 25 und der guten Ausgangsposition in der Division Nord-West der Virtual Bundesliga 2024/25. In der Tabelle liegt das Team nach sechs Spieltagen auf Rang 12. Für die Teilnahme an den Play-Offs ab März 2025 ist mindestens Platz 8 erforderlich.
Auch im Profi-Fußball läuft es nicht optimal: Vor dem 14. Spieltag der 2. Bundesliga liegt das Team von Trainer Kees van Wonderen auf dem 13. Platz – und damit viel näher an den Abstiegs- als an den Aufstiegsplätzen.
Schalke 04 eSports: Rückzug aus League of Legends
Meldung vom 28. März 2024: Eine erdrückende Schulden- und Zinslast und ein hauchdünner Abstand zu den Abstiegsrängen der 2. Liga zwingt den Gelsenkirchener Traditionsverein FC Schalke 04 zu massiven Kostensenkungen und einem erneuten Strategie-Wechsel. Zuletzt wurde zum wiederholten Male die Vorstands-Etage umgebaut – selbst Klub-Legende Gerald Asamoah verliert seinen Job als Leiter der Lizenzspieler-Abteilung.
Seit heute ist nun bekannt, dass der FC Schalke 04 die E-Sport-Aktivitäten weiter eindampft: Nach acht Jahren ziehen sich die Königsblauen aus der Disziplin League of Legends zurück – am Jahresende ist endgültig Schluss. Damit endet auch das Engagement in der Prime League: In der höchsten Spielklasse im deutschsprachigen Raum treten die Knappen unter anderem gegen SK Gaming, Eintracht Spandau, BIG, Eintracht Spandau und E wie Einfach E-Sports an. Größte Erfolge: Meisterschaft 2020 und Vize-Meisterschaft 2022.
Ursprünglich waren die E-Sport-Investitionen und -Ambitionen von Schalke 04 ungleich höher, auch mit Blick auf Preisgelder und Vermarktungs-Optionen. Das Management setzte von Anfang an auf die Strahlkraft der League of Legends EMEA Championship (LEC), dem E-Sport-Pendant zur europäischen Champions League. Nach dem Abstieg in die zweite Fußball-Bundesliga im Jahr 2021 wurde der damals begehrte LEC-Startplatz für spektakuläre 26,5 Mio. € an eine Schweizer E-Sport-Organisation verkauft.
Während die League of Legends-Ära auf Schalke endet, soll der Spielbetrieb in EA Sports FC 24 fortgeführt werden – auch deshalb, weil die Virtual Bundesliga mittlerweile als offizieller Wettbewerb in den Statuten der Deutschen Fußball-Liga (DFL) verankert ist. Selbst bislang abstinente Vereine wie der FC Bayern München und Borussia Dortmund müssen Teams entsenden, um die DFL-Lizenz-Vorgaben zu erfüllen.
Der Vereinsfokus werde nun auf dem Kerngeschäft, dem Fußball, liegen – also die exakt gegenteilige Begründung, warum Schalke anno 2016 das Heil in League of Legends suchte. Die Gelsenkirchener zählten damals neben dem VfL Wolfsburg zu den E-Sport-Pionieren innerhalb der Fußball-Bundesliga.
Das E-Sport-Segment steht seit geraumer Zeit unter massivem Druck, weil sich die Monetarisierungs- und Refinanzierungs-Erwartungen vielfach als unrealistisch erwiesen haben. So hat unter anderem das Berliner Team Sprout in dieser Woche den Rückzug angekündigt. Umgekehrt schaffen etablierte Profi-Organisationen wie SK Gaming und Mouz durch den Bau neuer Unternehmenszentralen derzeit die Basis für künftiges Wachstum.
Immer freitags, immer kostenlos: Jetzt GamesWirtschaft-Newsletter abonnieren!
GamesWirtschaft auf Social Media: LinkedIn ● Facebook ● X ● Threads ● Bluesky
Tja, Fußball ist eben wie Bundeswehr, für beides reicht es einen Abschluss an der Toasbrotakademie zu haben
Mutiger Kommentar, vor allem wenn man schon so viele Fehler in einem Satz produziert.
Kommentarfunktion ist geschlossen.