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ESBD-Spitze will im Oktober zurücktreten

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Das frisch gewählte ESBD-Präsidium: Hans Jagnow, Fabian Laugwitz, Martin Müller und Christopher Flato (Foto: ESBD / Maria Manneck)
Das frisch gewählte ESBD-Präsidium: Hans Jagnow, Fabian Laugwitz, Martin Müller und Christopher Flato (Foto: ESBD / Maria Manneck)

Personelles Erdbeben beim E-Sport-Bund Deutschland: Die erst im November 2019 wiedergewählte ESBD-Spitze will ihre Ämter abgeben.

95 Prozent – solche Wahlergebnisse sind bestenfalls in demokratisch fragwürdigen Ländern üblich. Für Hans Jagnow war das Votum der ESBD-Mitgliederversammlung im November 2019 ein überdeutlicher Vertrauensvorschuss mit Blick auf die zweijährige Amtszeit bis Ende 2021.

Doch dazu wird es nicht kommen: Jagnow und sein Vize Fabian Laugwitz haben heute via Twitter überraschend angekündigt, ihre Ehrenämter im Oktober 2020 zur Verfügung zu stellen: „Wir schaffen neue Impulse an der ESBD-Spitze.“

Jagnow hatte den Verband federführend aufgebaut und ist das öffentliche Gesicht des E-Sport-Bund Deutschland, dem Amateur- und Profi-Klubs sowie Dienstleister und Agenturen angehören. Seit Februar ist der 31jährige Jurist außerdem Chef der europäischen Dachorganisation Esports Europe Federation (EEF).

Zur Begründung verweist Jagnow darauf, dass „Gesundheit, Beruf und Privatleben“ in Zukunft wieder mehr Raum in seinem Leben einnehmen sollen: „Es war eine der schwersten Entscheidungen, die ich zu treffen hatte – mein Herz steckt im ESBD; und ich bin stolz auf die vielen Erfolge, die wir als Verband gemeinsam erreichen konnten.“

Die kurze Stellungnahme erklärt allerdings nicht, warum gleich beide Funktionäre mitten während ihrer laufenden Amtszeit zurücktreten. Der Verband muss also bis zum Herbst geeignete Kandidaten für die Nachfolge finden und eine neue Abstimmung herbeiführen.

Dem künftigen ESBD-Präsident wird die Aufgabe zuteil werden, gemeinsam mit dem Industrie-Verband Game im anstehenden Bundestagswahlkampf die richtigen Impulse zu setzen – die zentralen Versprechen aus dem aktuellen Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung bislang nicht umgesetzt.

Dem erweiterten ESBD-Präsidium gehören außerdem Martin Müller (Breitensport), Daniel Finker (Leistungssport), ESL-Sprecher Christopher Flato (Veranstalter), Finn-Lukas Salomon (Spieler) und Kristin Banse (Diversität und Gleichstellung) an.