Start Sport eSport-Bund ESBD legt Ethik-Kodex vor

eSport-Bund ESBD legt Ethik-Kodex vor

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Der eSport-Bund Deutschland (ESBD) legt einen eigenen Verhaltens- und Ethik-Kodex vor (Abbildung: ESBD)
Der eSport-Bund Deutschland (ESBD) legt einen eigenen Verhaltens- und Ethik-Kodex vor (Abbildung: ESBD)

Das eSport-Segment wächst – und damit auch die Verantwortung dieses Gewerbes. Der eSport-Bund reagiert mit einem Ethik-Kodex.

Ein gutes Jahr nach Gründung hat der eSport Bund Deutschland (ESBD) seine erste reguläre Mitgliederversammlung abgehalten. Im Vorfeld der ESL One Hamburg 2018 lud das Präsidium am 26. Oktober ins legendäre Millerntorstadion auf St. Pauli. Als Telefonjoker meldete sich Digital-Staatsministerin Dorothee Bär (CSU) während der Sitzung per Live-Schalte und signalisierte weitere Unterstützung. Erst vor wenigen Tagen hatten sich ESBD-Präsident Hans Jagnow und Stellvertreter Jan Pommer mit Bär im Kanzleramt zum fachlichen Austausch getroffen.

In der Mitgliederversammlung warb Jagnow für ein selbstbewussteres Auftreten des Verbands in der Öffentlichkeit. Der Dialog mit Politik und Sport-Verbänden soll intensiviert werden. Dies gilt insbesondere auch mit Blick auf den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), der spätestens Anfang Dezember eine mit Spannung erwartete Positionierung für den Umgang mit dem eSport vorlegen will.

Weitere konkrete Ergebnisse der Mitgliederversammlung sind zwei Dokumente:

Erstens wagt sich der ESBD an eine konkrete Definition von eSport. Eine Abgrenzung zwischen hobbymäßig betriebenem „competitive gaming“ und dem kommerziellen, organisierten Profi-eSport ist nicht vorgesehen.

Zweitens wurde ein Ethik- und Verhaltenskodex verabschiedet, der die gefühlten Werte des Verbands ausformuliert. Das Dokument ist auch als Bekenntnis zu mehr Professionalität zu werten. Das achtseitige Dokument betont Fairness, Respekt, Integration, Inklusion und Diversität – wohingegen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie keinen Platz im eSport haben dürften.

Mit Blick auf die „Integrität des Spielbetriebs“ will sich der eSport-Bund Deutschland für eine „angemessene Sanktionierung“ von Spielmanipulationen („Cheating“, „Match-Making“) und gegen Doping einsetzen. Welche konkreten Strafen bei Zuwiderhandlung drohen, soll ein noch einzurichtendes ESBD-Gremium definieren. Bis auf wenige Ausnahmen gibt es bei hochdotierten eSport-Turnieren und Final-Spielen bislang keinerlei Doping-Kontrollen – wer seiner Reaktions-Schnelligkeit, Aufmerksamkeit oder Konzentrationsfähigkeit mit zweifelhaften Substanzen nachhilft, bleibt zwangsläufig unentdeckt.

Dem ESBD haben sich bislang 29 Mitglieder angeschlossen, darunter bekannte eSport-Betreiber wie Euronics Gaming, BIG, die Fraport Skyliners, Unicorns of Love sowie die ESL, aber auch eingetragene Vereine wie Magdeburg eSports, Leipzig eSports oder der 1. Berliner eSport-Club.