Niedersachsens Landesregierung bessert bei den Games-Fördertöpfen von Nordmedia nach – zumindest ein bisschen.
Angesichts der Wirtschaftskraft und Einwohnerzahl ist der niedersächsische Games-Standort in einem ziemlich kümmerlichen Zustand: Mit Ausnahme von Nukklear Games in Hannover findet sich unter den 50 größten Spiele-Entwicklern des Landes keiner aus Niedersachsen.
Die rot-schwarze Regierung von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich daher im Herbst 2017 via Koalitionsvertrag eine Aufstockung der Mittel des staatlichen Film-, TV- und Games-Förderers Nordmedia vorgenommen.
Im neunten Jahr der regionalen Games-Förderung passt Nordmedia die Konditionen an: Entwickler können für Konzepte und Prototypen nun bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten geltend machen, die – und das ist neu – als Zuschuss gewährt werden. Bei den Prototypen steigt die Maximalsumme von 60.000 Euro auf immerhin 80.000 Euro. Bei der letztlichen Umsetzung bis zur Marktreife („Produktion“) sind es weiterhin 50 Prozent, in diesem Fall aber in Form eines Darlehens, das im Erfolgsfalle zurückbezahlt werden muss. Maximaler Förderbetrag: 100.000 Euro.
Die neue Richtlinie gilt ab sofort – wer sein Projekt noch vor der Gamescom (konkret: bis spätestens 22. August 2019) einreicht, profitiert bereits in der nächsten Förderrunde von den neuen Bedingungen.
Aber: Auch nach dieser Neuregelung bleibt Niedersachsen weit hinter den Förderprogrammen benachbarter Bundesländer wie Nordrhein-Westfalen oder Brandenburg zurück, die signifikant höhere Schecks ausstellen.
Update vom 10. August: Im ursprünglichen Text wurde darauf hingewiesen, dass in das Nordmedia-Einzugsgebiet auch der Stadtstaat Bremen fällt. Das ist zwar grundsätzlich richtig, allerdings beschränkt sich die dortige Games-Förderung im Unterschied zur Film-Förderung ausschließlich auf niedersächsisches Territorium. Bremer Games-Fabrikanten wie King Art Games („Die Zwerge“, „Iron Harvest“) profitieren also nicht von der neuen Regelung. Wir bitten die Ungenauigkeit zu entschuldigen.