Start Politik Koalitionsvertrag in Niedersachsen: SPD und Grüne wollen Games fördern

Koalitionsvertrag in Niedersachsen: SPD und Grüne wollen Games fördern

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Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) - Foto: Anne Hufnagl
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) - Foto: Anne Hufnagl

Nur drei Wochen nach der Landtagswahl in Niedersachsen haben sich SPD und Grüne auf einen Koalitionsvertrag verständigt, der auch Games und E-Sport antippt.

Dass SPD-Ministerpräsident Stephan Weil voraussichtlich sein Amt behalten darf, stand bereits am Wahlabend des 9. Oktober fest – zu deutlich war der Vorsprung vor CDU-Herausforderer Bernd Althusmann. Seit heute ist klar: Weils Sozialdemokraten werden wie geplant mit den Grünen eine Regierung bilden und haben zu diesem Zweck einen Koalitionsvertrag (PDF) ausgehandelt, der den Titel „Sicher in Zeiten des Wandels“ trägt und am Dienstagnachmittag der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Die künftige Landesregierung hat sich vorgenommen, neben der Film-Industrie auch die Games-Branche stärker in den Blick zu nehmen. Die Computerspiele-Industrie sei ein „wichtiger Wirtschaftsfaktor“ – die sich daraus ergebenden Chancen will Niedersachsen künftig besser nutzen. Denn bislang spielt das Bundesland im Ländervergleich eine eher untergeordnete Rolle. Einziges größeres Studio: Nukklear aus Hannover.

Um die regionale Spiele-Wirtschaft zu stärken, soll die Games-Förderung aufgestockt werden – der Zeitpunkt bleibt vorerst ebenso offen wie der Umfang. Außerdem wolle man „prüfen“, ob es eine ergänzende Wirtschaftsförderung gezielt für Computerspiele-Entwickler geben kann.

Auch beim E-Sport hält sich Rot-Grün alle Optionen offen und vermeidet jedwede Vorfestlegung: „Wir zeigen uns offen für die Bundesinitiative zur Anerkennung der Gemeinnützigkeit des E-Sports.“ Was dies in der Praxis bedeutet, lässt sich nur vermuten: Weils Kabinetts hatte sich erst 2020 der umstrittenen E-Sport-Position des Olympischen Sportbunds (DOSB) angeschlossen.

Die Zuständigkeit für die niedersächsische Games-Industrie inklusive der Förderanstalt Nordmedia dürfte weiterhin im Ministerium für Wirtschaft, Bauen, Verkehr und Digitalisierung liegen, das der bisherige Umweltminister Olaf Lies (SPD) übernimmt.

Einen Überblick über die Games-Wahlprogramme der Parteien im Vorfeld der Landtagswahl 2022 finden Sie hier.