Start Politik Games-Förderung im Haushalt 2024: Verband startet E-Mail-Aktion

Games-Förderung im Haushalt 2024: Verband startet E-Mail-Aktion

4
Mit einer E-Mail-Aktion wirbt der Branchenverband Game um eine Fortführung der Games-Förderung (Screenshot)
Mit einer E-Mail-Aktion wirbt der Branchenverband Game um eine Fortführung der Games-Förderung (Screenshot)

Per E-Mail sollen nach Vorstellung des Verbands möglichst viele Entscheidungsträger in der Politik erreicht werden – das Ziel: mehr Geld für die Games-Förderung. 

„Schreib auch Du eine Mail an die Politik – damit die Erfolgsgeschichte der deutschen Games-Branche weiter geht!„:-Mit diesen Worten wirbt der Branchen-Lobbyverband Game auf einer eigens eingerichteten Website um Unterstützung für eine signifikante Aufstockung der Computerspiele-Förderung des Bundes, um „international unter gleichen Bedingungen mitspielen“ zu können.

Die mitgelieferte Adressatenliste (Excel-Tabelle) umfasst 174 E-Mail-Adressen – von Haushalts- und Digitalpolitikern über Generalsekretäre, Staatskanzleien, Ministerien, Landesverbände und Parteizentralen bis hin zum fachlich zuständigen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90 / Die Grünen).

Das Ziel: „Möglichst viele E-Mails bis zum 16. November 2023“. Das Datum ist nicht zufällig gewählt, denn an jenem Donnerstag wird sich im Zuge der sogenannten Bereinigungssitzung der Bundestags-Haushälter entscheiden, inwieweit Deutschlands Spiele-Entwickler kurzfristig (wieder) mit Subventionen rechnen können.

Drei Szenarien sind für die Sitzungs-Nacht vom 16. auf den 17. November denkbar – und keines davon lässt sich Stand jetzt ausschließen:

  1. Es bleibt beim Haushaltsentwurf von knapp 48 Mio. € – was in der Praxis bedeutet, dass das Wirtschaftsministerium erst 2025 wieder Anträge annehmen könnte. Denn die Fördertöpfe für 2023 und 2024 sind seit Mai vollständig verteilt. Der Verband warnt vor gravierenden Nachteilen für den Games-Standort.
  2. Die Politik ringt sich zu einer Aufstockung um einen Betrag X durch, die dazu führt, dass wieder Anträge möglich sind – zumindest, solange das Geld reicht.
  3. Der Haushaltsausschuss folgt der Forderung des Industrieverbands – und stellt 125 Mio. € zur Verfügung, was nach Lage der Dinge für einen längeren Zeitraum ausreichen würde. Mittelfristig fordert die Branche berechenbare Steuerrabatte (‚Tax Credits‘), wie sie in anderen Ländern üblich sind.

Eine Studie im Auftrag des Verbands hatte zuletzt aufgezeigt, wie groß die Unterschiede mit Blick auf die Rahmenbedingungen im Vergleich mit Ländern wie Frankreich, Großbritannien, Irland oder Kanada ausfallen.

Die Games-Förderung hat in den vergangenen Jahren zu einer regelrechten Gründungswelle geführt. Aus Gründen: Das Wirtschaftsministerium übernimmt bis zu 50 Prozent der Entwicklungskosten – anders als bei den Förderprogrammen der Bundesländer müssen die Zuschüsse im Erfolgsfall nicht zurückbezahlt werden.

Seit 2019 hat der Bund deutlich über 200 Mio. € für mehr als 550 Spiele bewilligt, mit denen bereits Titel wie Shadow Gambit: The Cursed Crew, Park Beyond oder Destroy All Humans! 2 entstanden sind; Hunderte Projekte befinden sich derzeit in Produktion und sollen 2024, 2025 oder 2026 fertiggestellt werden (Überblick).

4 Kommentare

  1. Also die Abgeordnete zu spammen mit Mails? Das wird sie sicher dazu bringen, im Sinne des Lobbyvereins abzustimmen. Deutschland ist eigentlich ein Paradies für Lobbyisten, aber beim Game müssen sie das offenkundig noch lernen…

  2. So eine Aktion ist ziemlich armselig!

    Wenn ihr „global mitspielen“ wollt dann investiert gefälligst in gute Technologie, in angemessene Löhne und hört auf Games danach zu entwickeln wie hoch der prognostizierte Marktanteil sein könnte sondern fangd endlich wieder an Spiele zu erschaffen, die von Leidenschaft und Herzblut nur so triefen anstatt den Gestank von 08/15 Cash-Grabs und crunch zu verströmen!

    Weniger Aktionäre, mehr Fachkräfte!

      • Klar und in 9 Wochen kommt auch der Weihnachtsmann …

        Als ob ein Studio wegen der Gamesförderung anfangen würde angemessene Löhne zu zahlen denn ganau darum geht es hier doch, weiter Subventionen vom Staat zu bekommen. Die werden dann wieder in irgendwelche (über-)ambitionierten Projekte gesteckt und oh Wunder, am Ende kauft keiner den Schrott weil man sich damit übernommen hat und den „Fachkräften“ welche für 2000€ / Monat Brutto Tag und Nacht noch versuchen das ganze mit Patches zu retten wird, wird dann am Ende noch mit einem saftigen Tritt gezeigt wie sehr man sie doch Wertschätzt. Alles schon gesehen und das ist in Deutschland bis auf wenige Ausnahmen überall das gleiche „Spiel“ – haha, Schenkelklopfer! Oder solche Großkonzerne wie Ubisoft bekommen Millionen um von irgendeinem Spiel welches sich bereits gut verkauft hat eine „Next-Gen Version“ zu bauen weil der Großteil der Erlöse an Aktionäre und Investoren abfließt …

Kommentarfunktion ist geschlossen.