Seit 2019 koordiniert DLR Projektträger die Games-Förderung des Bundes – das Wirtschaftsministerium verlängert den Auftrag nun ein weiteres Mal.
Wenn alles nach Plan läuft, tritt Anfang 2025 eine neue Richtlinie in Kraft, in der die Verteilung von Fördergeldern für Deutschlands Games-Industrie neu geregelt wird. Das Papier, das im Nachgang zur Gamescom-2024-Eröffnung durch Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) vorgestellt wurde, greift unter anderem den Tadel des Bundesrechnungshofs an der Vergabe-Praxis auf – der Branchenverband Game drängt auf weitere Nachbesserungen.
Stand jetzt sind 50 Mio. € im Haushalt 2025 eingeplant, womit sich das Gesamtvolumen seit 2019 auf mehr als eine Viertelmilliarde Euro erhöhen würde. Die Subventions-Datenbank enthält rund 570 Einzelprojekte mit Zuschüssen von 15.759 € (Schwebibahn-Runner von Tuffi-Tainment UG) bis hin zu 5,7 Mio. € (Anno 117: Pax Romana von Ubisoft Mainz). Mit den Zuschüssen sollen die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Studios gestärkt sowie Gründungen und Investitionen stimuliert werden.
Was sich vorerst nicht ändert, ist der Dienstleister, der sich um die praktische Umsetzung der Games-Förderung kümmert. Denn das fachlich zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat mit der Prüfung und Nachverfolgung der Anträge abermals DLR Projetträger beauftragt, eine Sparte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt.
DLR Projektträger bleibt damit erster Ansprechpartner für Spiele-Entwickler – zuvorderst natürlich jene, die an geförderten Games arbeiten, aber auch Studios, die ab 2025 von zusätzlichen Fördergeldern profitieren wollen. Das DLR-Team unterstützt und berät neben den Antragstellern auch das Wirtschaftsministerium mit Erkenntnissen aus der Praxis.
Matteo Riatti, Abteilungsleiter Computerspiele und Kreativbranche bei DLR Projektträger: „Die deutsche Gamesbranche hat noch eine Menge Asse im Ärmel: von Wiederauflagen bekannter Traditionsmarken bis hin zu innovativen neuen Spielideen und Konzepten ist alles dabei. Wir freuen uns auf viele neue großartige ‚Games made in Germany‘ und auf die weitere Zusammenarbeit mit der deutschen Gamesbranche.“
Am Gamescom-Wochenende flammte im Netz und bei großen Portalen wie Welt, Focus, Golem, Bild und beim Tagesspiegel eine Debatte über die Sinnhaftigkeit der Computerspiele-Förderung auf. Auslöser: das mit knapp 180.000 € geförderte Smartphone-Spiel Modern Snake – der Karlsruher Mittelständler Kr3m Media sah sich zu einer Stellungnahme veranlasst.
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