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Game-Verband verdoppelt Umsatz

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Der Auftritt des Branchenverbands Game auf der Gamescom 2024 (Foto: Factory-C)
Der Auftritt des Branchenverbands Game auf der Gamescom 2024 (Foto: Factory-C)

Eine erfolgreiche Gamescom 2024 und das neue Gründungs-Stipendium haben zum deutlichen Umsatz-Aufwuchs beim Branchenverband Game beigetragen.

Der Industrie-Verband Game hat den Rechenschaftsbericht für das Geschäftsjahr 2024/25 (PDF) im amtlichen Lobby-Register des Bundestags veröffentlicht. Zur Offenlegung sind Unternehmen, NGOs und Wirtschaftsverbände verpflichtet, die ihre Interessen gegenüber Bundesregierung, Parteien und Abgeordneten vertreten. Ausgewiesen werden beispielsweise Schenkungen, Förderprogramme und Subventionen, um mögliche Abhängigkeiten aufzuzeigen.

Zu den Interessen des Verbands gehört im konkreten Fall zuvorderst die Fortsetzung der Games-Förderung, aber auch die Vermeidung von Unheil in Form von Regulierung, etwa mit Blick auf Daten- und Jugendschutz.

Zum Stichtag 31. März 2025 weist die Verbands-Datenbank exakt 533 Mitglieder aus – Publisher, Konsolen-Hersteller, Plattformen, Kanzleien, Agenturen, Hochschulen, Verlage und Studios aller Größen-Ordnungen. Die Mitgliedsbeiträge sind gestaffelt nach Umsatz: Nintendo zahlt mehr als ein Startup. In Summe kamen mehr als 1,5 Mio. € zusammen – zum selben Stichtag der Vorsaison waren es 1,37 Mio. € von 483 Beitragszahlern.

Davon bezahlt werden unter anderem die 23 Beschäftigten der Geschäftsstelle in Berlin.

Game-Verband verdoppelt Umsatz

Bemerkenswert ist die Umsatz-Entwicklung: Dass sich die Einnahmen gegenüber dem Vorjahr auf 15,9 Mio. € glatt verdoppelt haben, liegt unter anderem an höheren Umsätzen mit der Koelnmesse entlang der Gamescom 2024. Der Vertrag mit den Kölnern wurde erst vor wenigen Wochen langfristig verlängert: Die Gamescom bleibt also auf absehbare Zeit in der Domstadt – auch dank üppiger Zusagen aus dem Rathaus und aus der Düsseldorfer Staatskanzlei (mehr dazu in dieser Kolumne).

Allein 6 Mio. € stammen aus dem Kanzleramt, genauer: vom Beauftragten für Kultur und Medien (BKM). Unmittelbar vor der Implosion der Ampel-Regierung wurde last-minute das Games-Gründungsstipendium ‚Press Start‘ aufgelegt, das derzeit 132 talentierte Entwickler 18 Monate lang mit monatlich 2.750 € und viel Knowhow versorgt. Ziel: möglichst viele neue Studios. Die administrative Abwicklung übernimmt die verbandseigene Stiftung Digitale Spielekultur.

Dem massiven Umsatz-Plus stehen deutlich höhere Ausgaben von rund 13,5 Mio. € gegenüber – auch hier ist das Stipendium einer der wesentlichen Faktoren.

Matthias Hauer (CDU), Forschungs-Ministerin Dorothee Bär (CSU) und Game-Geschäftsführer Felix Falk beim Sommerfest 2025 (Foto: GamesWirtschaft / Petra Fröhlich)
Matthias Hauer (CDU), Forschungs-Ministerin Dorothee Bär (CSU) und Game-Geschäftsführer Felix Falk beim Sommerfest 2025 (Foto: GamesWirtschaft / Petra Fröhlich)

Game-Verband zieht ins House of Games

Zu den aktiven Beteiligungen des Branchenverbands zählen derzeit:

  • die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) – zuständig für die Alterskennzeichen von Games
  • die Game Events GmbH, die unter anderem die Devcom veranstaltet und zuletzt den Zuschlag für die Ausrichtung des Deutschen Computerspielpreises (DCP) bekam
  • die Stiftung Digitale Spielekultur (beherbergt u. a. das DCP-Award-Büro)
  • die Esports Player Foundation
  • die vor zwei Jahren gegründete, aber noch nicht aktive Verwertungsgesellschaft für die Hersteller von Games mbH (VHG), die Ansprüche aus ‚Privatkopien‘ geltend machen will.
  • die ebenfalls in Aufbau befindliche Internationale Computerspiele-Sammlung (ICS), die nach wie vor nach einem geeigneten Standort in Berlin fahndet.

Der Branchenverband ist einer der Initiatoren des House of Games, das vom Land Berlin mit 4,6 Mio. € bezuschusst wird. Das Gebäude soll künftig neben Event-Flächen und großen Mietern wie Ubisoft Berlin auch die Game-Geschäftsstelle beherbergen.


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