Start Politik Drogenbeauftragte: Daniela Ludwig folgt auf Marlene Mortler

Drogenbeauftragte: Daniela Ludwig folgt auf Marlene Mortler

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Die Rosenheimer CSU-Politikerin Daniela Ludwig ist die designierte Drogenbeauftragte der Bundesregierung (Foto: CSU / Tobias Koch)
Die Rosenheimer CSU-Politikerin Daniela Ludwig ist die designierte Drogenbeauftragte der Bundesregierung (Foto: CSU / Tobias Koch)

Deutschland bekommt eine neue Drogenbeauftragte: Die CSU-Politikerin Daniela Ludwig wird Nachfolgerin von Marlene Mortler.

Vier Monate war das Amt der „Drogenbeauftragten der Bundesregierung“ vakant – klar war nur, dass die CSU den Posten wieder mit eigenem Personal besetzen wird. Und so kommt es auch: Die Rosenheimer Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig übernimmt die Stelle. CSU-Chef Markus Söder und die CSU-Landesgruppe unter Vorsitz von Alexander Dobrindt hatten die Personalie dem Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorgeschlagen. Die Bestätigung im Bundeskabinett am 18. September gilt als Formsache.

Nach der Europawahl 2019 war Ludwigs umstrittene Vorgängerin Marlene Mortler nach Straßburg und Brüssel gewechselt – sehr zur Erleichterung ihrer Kritiker. Zuletzt hatte sich YouTuber Rezo in seinem „Die Zerstörung der CDU“-Video an Mortler abgearbeitet und ihr Inkompetenz vorgeworfen.

Auch mit der deutschen Games-Industrie war Mortler in ihrer Amtszeit mehrfach aneinander geraten. Der Streit entzündete sich unter anderem an der Forderung, die Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) möge potenzielles Suchtpotenzial bei der Ausstellung von Altersfreigaben einfließen lassen. Das USK-Kennzeichen „Ab 0 Jahren“ wollte die langjährige Drogenbeauftragte komplett abschaffen, weil es suggeriere, dass die Spiele „ungefährlich“ seien oder gar empfohlen würden. Der Lobby-Verband BIU (heute: Game) lehnte dies ab und warnte vor einer „Verunsicherung der Eltern“.

Der Schwerpunkt von Mortlers Nachfolgerin lag bislang nicht im Gesundheitswesen, sondern im Bereich Verkehr und Infrastruktur. In ihrer neuen Funktion will Daniela Ludwig den Fokus nicht nur auf illegale Drogen, sondern insbesondere auf Alltagssuchtverhalten lenken – und meint damit mutmaßlich Alkohol und Nikotin, aber möglicherweise auch Internet- und Computerspiele-Sucht. Das Thema ist inzwischen regelmäßiger Bestandteil des vielbeachteten Drogenberichts der Bundesregierung.

In einem Punkt unterscheidet sich Ludwig schon mal sehr deutlich von Mortler: in der Außenkommunikation. Die künftige Bundesdrogenbeauftragte twittert viel und oft.