Start Politik Bundestagswahl 2017: Gemeinsamer Aufruf von BIU und GAME

Bundestagswahl 2017: Gemeinsamer Aufruf von BIU und GAME

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Bundestagswahl 2017: GAME und BIU fordern gemeinsam eine substanzielle Games-Förderung.
Bundestagswahl 2017: GAME und BIU fordern gemeinsam eine substanzielle Games-Förderung.

Zwei Branchenverbände, eine Erklärung: BIU und GAME legen im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 einen Förderungs-Forderungs-Katalog vor.

Deutlich sichtbar seien sie inzwischen – die negativen Auswirkungen der fehlenden Games-Förderung auf Bundesebene. So lautet der Befund der beiden Games-Branchenverbände BIU und GAME in einer gemeinsamen Erklärung.

Nach wie vor sei Deutschland in erster Linie ein Absatzmarkt – als Produktionsstandort verliere Deutschland weiter an Bedeutung, was sich mittlerweile auch an rückläufigen Beschäftigtenzahlen zeigt. Die Potenziale des Landes bleiben ungenutzt – die Branche werde international „abgehängt“, wie es im Papier heißt.

Länder wie Kanada, Polen oder Großbritannien hätten vorgemacht, wie sich die heimische Games-Branche durch steuerliche Anreize oder Fonds-Modelle wirkungsvoll unterstützen lässt.

Forderung nach Förderung: Der 10-Punkte-Plan von GAME und BIU

Aus diesem Grund formulieren BIU und GAME zehn konkrete Forderungen im Vorfeld der Bundestagswahl 2017:

  • Ein eigenständiges Fördermodell, das explizit nicht an die Filmförderung angedockt ist
  • Förderung konkreter Projekte made in Germany
  • Finanzierungs-Förderung, etwa in Form von steuerlicher Förderung oder Fonds-Modellen
  • Substanzielle finanzielle Unterstützung auf international wettbewerbsfähigem Niveau
  • Einfache, unbürokratische Ausgestaltung mit kurzen Bearbeitungsfristen
  • Planbare, langfristige und möglichst automatisierte Vergabe
  • Anschlussfähigkeit bestehender regionaler Förderinstrumente (die zwar sinnvoll, aber weder finanziell noch inhaltlich mit einer Bundesförderung vergleichbar seien)
  • Kleine, mittelständische und große Unternehmen müssen gleichermaßen von den Mitteln profitieren
  • Ausbau begleitender Förderprogramme, etwa mit Blick auf den Deutschen Computerspielpreis, Infrastruktur, Forschung, Lehre, Ausbildung, Gründung und Präsenz auf Auslandsmessen
  • Zeitnahe Umsetzung der Maßnahmen, also unmittelbar nach Konstitution des neuen Bundestags

Games-Förderung: Branchenverbände drängen auf schnelle Umsetzung nach der Bundestagswahl 2017

Würden all diese Forderungen umgesetzt, versprechen sich die Branchenverbände eine spürbare Stärkung des Entwicklungs-Standorts Deutschland – mehr Studios, mehr Produkte, mehr Jobs, mehr Umsatz, mehr Investitionen, mehr Steuereinnahmen.

Aus Sicht von GAME-Vorstand Stefan Marcinek sei die Förderung nach dem Vorbild anderer Nationen schlichtweg „überlebenswichtig“ für die Branche. BIU-Vorstandssprecher Tobias Haar drängt darauf, dass den Bekenntnissen der Wahlprogramme schnell konkrete Maßnahmen folgen, damit Deutschland nicht den Anschluss verliere.

Der Wahlkampf prägt auch die diesjährige Gamescom, die am kommenden Dienstag in Köln startet: Neben Kanzlerin(kandidatin) Angela Merkel werden viele weitere hochrangige Politiker auf dem Messegelände erwartet.

Bundestagswahl 2017: Was steht in den Wahlprogrammen zum Thema Games? (Stand: 24.7.2017)
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