Die Berliner Charité beschäftigt mehr Mitarbeiter als alle deutschen Entwickler und Publisher zusammen: Gegenüber 2015 meldet der BIU einen Rückgang auf nur noch 11.140 Stellen.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass das Jahr 2017 für die deutsche Games-Branche mit „herausfordernd“ noch milde umschrieben ist, dann sind es die jüngsten Zahlen vom Branchenverband BIU. Demnach ist die Zahl der Beschäftigten bei Publishern (also Marketing- und Vertriebs-Niederlassungen) und Entwicklerstudios auf 11.140 zurückgegangen. Im Jahr zuvor waren es noch 12.839 Mitarbeiter – ein Minus von 13 Prozent.
Zählt man die Belegschaft von Agenturen, Hochschulen, Medien und dem öffentlichen Sektor hinzu, kommt man auf 28.460 Jobs – das sind fast 3.000 weniger als noch 2016.
Die Statistik des Branchenverbands weist elf zusätzliche Games-Unternehmen in Deutschland aus: Mittlerweile gibt es 521 Studios und Publisher in Deutschland.
Arbeitsplätze in der deutschen Games-Branche: Zahl der Beschäftigten sinkt um 13 Prozent
BIU-Geschäftsführer Felix Falk führt die Arbeitsmarkt-Entwicklung auf den „steigenden Wettbewerbsdruck“ und die „international nach wie vor kaum konkurrenzfähigen Rahmenbedingungen“ zurück. Dies habe zwangsläufig zu einem Arbeitsplatz-Abbau geführt. Der BIU erneuert zum Start der Berliner Games Week (ab 24. April) seine Forderung nach einer „modernen Medienförderung“.
Unerwähnt bleibt: Die Situation verschärft haben hausgemachte Probleme bei Unternehmen, die mit ihren Neuheiten nicht an frühere Erfolge anknüpfen konnten und/oder ungezügelt gewachsen sind. Besonders stark betroffen waren die Games-Hochburgen Hamburg, Berlin und Frankfurt. Alleine Goodgame Studios – bis vor kurzem Deutschlands größtes Studio – hat zwischen August 2016 und Februar 2017 knapp 900 Stellen ab- und das Management umgebaut.
Auch Fusionen und Übernahmen wie jene zwischen Gamigo und Aeria Games haben zum Stellenabbau beigetragen.