Auch für 2022 kann Deutschlands Games-Industrie mit Subventionen vom Bund rechnen: Wirtschaftsminister Habeck hat 50 Millionen € eingeplant.
Am Mittwoch hat das Bundeskabinett den Haushalts-Entwurf für das Jahr 2022 und den Finanzplan bis 2025 gebilligt – inklusive neuer Schulden zur Bewältigung der Corona-Auswirkungen und einem 100-Milliarden-€-Sondervermögen zur Modernisierung der Bundeswehr infolge des Ukraine-Kriegs. In Summe sind Ausgaben von fast 460 Milliarden € vorgesehen, für 2023 hat Finanzminister Christian Lindner (FDP) rund 413 Milliarden € eingeplant.
Im nächsten Schritt wird sich der Bundestag Ende März erstmals mit dem Zahlenwerk beschäftigen – bis Anfang Juni sollen alle Änderungswünsche eingebacken sein. Im Sommer 2022 soll dann der Bundesrat zustimmen, ehe der Bundeshaushalt endgültig in Kraft treten kann.
Die anstehenden Haushaltsberatungen werden auch von den Games-Studios aufmerksam verfolgt. Denn im Koalitionsvertrag vom Dezember 2021 hatten sich die Ampelparteien vorgenommen, den „Games-Standort zu stärken und die Förderung zu verstetigen“. Gemeint: die bereits eingeführten Instrumente zu verlängern.
Genau das passiert jetzt: Auf GamesWirtschaft-Anfrage hat das zuständige Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) bestätigt, dass die bislang beim Verkehrsministerium angesiedelten Mittel auf das Ressort von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90 / Die Grünen) übertragen worden seien. Damit einher geht auch die formale Zuständigkeit für die Branche: Im Wirtschaftsministerium ist der langjährige Grünen-Geschäftsführer Michael Kellner als Parlamentarischer Staatssekretär erster Ansprechpartner der Games-Industrie.
Eine Ministeriums-Sprecherin gegenüber der Redaktion: „Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung und die Eckwerte sehen 50 Millionen Euro für die Computerspieleförderung und die Mittel für den Deutschen Computerspielpreis (DCP) sowohl für das Jahr 2022 als auch darüber hinaus vor.“ Ziel sei es, „Deutschland als Spiele-Entwicklungsstandort im Sinne einer vielfältigen Kulturlandschaft zu stärken und international an Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen.“
Im abgelaufenen Jahr hat die Bundesregierung – damals noch unter Regie von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) – weit über 100 Games-Projekte bezuschusst, darunter zwei Dutzend Computer- und Videospiele mit einem Volumen von mehr als 1 Million €. Das zur Verfügung stehende Budget wurde komplett ausgereizt (2021-Bilanz).
Wirtschaftsminister Habeck ist neben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und dem Branchenverband Game erstmals Gastgeber beim Deutschen Computerspielpreis 2022. Die Preisverleihung findet am 31. März 2022 in München statt – das Preisgeld liegt bei 800.000 € und wird vollständig vom Bund beigesteuert.