Jede Woche frisch: Die meistgelesenen Artikel der Woche in der GamesWirtschaft-Zusammenfassung – plus die Kolumne der Chefredaktion.

Fröhlich am Freitag: Die Wochenend-Kolumne aus der Chefredaktion

Liebe GamesWirtschaft-Leser,

[no_toc]zum Auftrag von Marktforschern, PR-Abteilungen, Unternehmensberatungen, Lobby- und Branchenverbänden gehört es, ohne Unterlass Zahlen zu produzieren. Nach Möglichkeit möglichst große, beeindruckende Zahlen: Umsätze. Marktanteile. Wachstumsraten.

Zum Auftrag von Journalisten wiederum gehört es, diese Flut an Zahlen sorgfältig zu wägen. Was ist Propaganda, was seriös und gemessen, was repräsentativ, was geschönt, was gnadenlos über-/untertrieben, was glatter Humbug? Und vor allem: Was ist wirklich relevant?

Streng genommen müsste man alle Prognosen, die über das Jahr 2018 hinausgehen und nicht auf Messgrößen und langfristigen Entwicklungen basieren, sofort wegen gewerbsmäßiger Wahrsagerei durch den Shredder jagen. Wer lange genug sucht, findet für jede noch so kühne These den gewünschten Beleg.

„Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“, heißt es dann oft. Hingelogen wird eher selten, hingebogen hingegen regelmäßig. Der zuständige Fachbegriff lautet Euphemismus und gehört zu den Klassikern im PR-Werkzeugkasten: Er lässt aus einem „Diesel-Betrug“ eine „Abgas-Thematik“ werden.

Wenn zum Beispiel der Bitkom jubelt, dass eSport für jeden Fünften eine offizielle Sportart sei, dann ist das die herausgeputzte Variante der eigentlichen Botschaft. Nämlich, dass eine deutliche Mehrheit – immer hin vier von fünf Befragten – ganz anderer Meinung sind.

Oder nehmen wir den Umsatz mit Computerspielen in Deutschland: Der liegt je nach Quelle mal bei 3 Milliarden, mal bei 4 Milliarden Euro. Wer nach den Gründen der Diskrepanz fragt, erfährt verblüfft, dass statt des Euro- der Dollar-Wert in die Welt geblasen wurde. Oder dass vorübergehend Österreich und die Schweiz eingemeindet wurden. Na dann.

Die Website des Medienboards Berlin-Brandenburg weist für die Hauptstadt nach wie vor 1.500 Unternehmen, 11.400 Mitarbeiter und eine Milliarde Umsatz aus. Träfe das zu, würde allein Berlin die Hälfte des gesamten deutschen Games-Software-Umsatzes beisteuern – was natürlich Quatsch ist.

Jetzt – so kurz vor der Gamescom – wird wieder ein öffentlicher Bieterwettbewerb um die richtigsten Zahlen zu besichtigen sein. Der BIU stellt seinen traditionellen Jahresreport vor, von der Hamburg Media School kommt die überfällige Marktstudie, der Bitkom will am 17. August eine eigene Gaming-Studie vorstellen. Es geht um nicht weniger als die Deutungshoheit in der Öffentlichkeit: Maßeinheit ist die Reichweite jener Medien, die sich der Zahlen bedienen.

Dass wesentliche Kennziffern aufgrund unterschiedlicher Datenbasis voneinander abweichen, ist normal. Und wenn es richtig gut läuft, widersprechen sich die Zahlen zumindest nicht.

Ein erholsames Wochenende wünscht Ihnen

Petra Fröhlich
Chefredakteurin GamesWirtschaft

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