Der US-Branchenverband ESA macht’s offiziell: Die Electronic Entertainment Expo (E3) steht vor dem Aus – diesmal endgültig.
Update vom 12. Dezember 2023 (16:15 Uhr): Gegenüber der Washington Post (hinter Paywall) verweist ESA-Boss Stanley Pierre-Louis auf die große Auswahl an Möglichkeiten, mit denen Spielehersteller sowohl Endverbraucher als auch Geschäftspartner erreichen können – etwa in Form von ‚Showcases‘. In der Tat hat die Zahl an dedizierten Livestream-Formaten deutlich zugenommen; auch Hausmessen wie die Blizzcon finden wieder vermehrt statt.
Die einstige Rolle der E3 als Ankündigungs-Plattform übernehmen zudem Formate wie das Summer Game Fest, The Game Awards oder Gamescom: Opening Night Live – allesamt moderiert und produziert von Geoff Keighley.
Update vom 12. Dezember 2023 (15:45 Uhr): „Nach mehr als zwei Jahrzehnten mit der E3 – eine größer als die andere – ist es nun an der Zeit für den Abschied. Danke für die schöne Zeit.“
Mit diesen Worten zieht der US-Verband ESA via Social Media einen Schlussstrich unter die Electronic Entertainment Expo (kurz: E3), die einst als Weltleitmesse für Computerspiele galt. Damit erübrigt sich auch der für 2025 angestrebte E3-Relaunch: Bereits im September war die Zusammenarbeit mit dem designierten Veranstaltungspartner ReedPop beendet worden (siehe unten).
Noch liegt keine offizielle Begründung vor. Da dem US-Verband aber alle relevanten Spiele-Konzerne angehören, spricht viel dafür, dass die marktführenden Publisher und Konsolenhersteller ihre Unterstützung versagt und damit den Daumen gesenkt haben – auch mit Blick auf die angespannte Lage in weiten Teilen der Games-Industrie.
E3 2024: Ungewisse Perspektive für US-Spielemesse
Meldung vom 8. September 2023: Ob die E3 2024 stattfindet, ist unklarer denn je: Der US-Verband ESA und Partner ReedPop arbeiten nicht länger zusammen.
Der US-amerikanische Branchenverband ESA, dem die führenden Videospiele- und Konsolenhersteller angehören, wird für die die Electronic Entertainment Expo (E3) bis auf Weiteres nicht mehr das Los Angeles Convention Center buchen. Mit Unterbrechungen war das Gelände seit 1995 die Heimat der Fachbesucher- und Publikums-Messe – zuletzt 2019.
Infolge der Corona-Pandemie und aufgrund von Aussteller-Absagen wurde sowohl die E3 2022 als auch die E3 2023 abgesagt, die für den Zeitraum vom 13. bis 16. Juni 2023 geplant war. Zuvor waren sowohl Nintendo, Microsoft und Sony PlayStation als auch Tencent, Sega und Ubisoft ausgestiegen.
Zum schleichenden Niedergang der Messe hat neben unklarer Positionierung und geschrumpfter Marketing-Töpfe insbesondere der Umstand beigetragen, dass große Konzerne wie Microsoft zunehmend eigene Veranstaltungsstätten im E3-Umfeld bespielt haben, während die Hallen leer blieben (Hintergrund).
Ob und wie es mit der E3 weitergeht, ist Stand jetzt völlig offen: Denn die ESA wird auch nicht mehr mit dem Event-Spezialisten ReedPop zusammenarbeiten, wie beide Partner dem britischen Branchenmagazin Gamesindustry.biz (gehört ebenfalls zur ReedPop-Gruppe) mitgeteilt haben. ReedPop organisiert derzeit die PAX West in Seattle, zu der auch viele Entwickler und Unternehmer aus Deutschland gereist sind.
Dem Vernehmen nach wird an einer grundlegenden Neuaufstellung des E3-Konzepts für 2025 gearbeitet. Ob in der Zwischenzeit eine E3 2024 zustande kommt, will die ESA in den kommenden Monaten entscheiden und bekannt geben. Eine wesentliche Rolle dürften dabei Absichtserklärungen der großen Publisher an der Ost- und Westküste spielen – allen voran Electronic Arts, Microsoft, Take-Two und Activision Blizzard.
Zwischenzeitlich hat Produzent und Moderator Geoff Keighley (verantwortet auch Gamescom Opening Night Live) die Fortsetzung seines Summer Game Fest für Juni 2024 bekannt gegeben – also just im bisherigen E3-Zeitraum. Das Format besteht aus überwiegend digitalen Elementen, darunter Livestreams und ‚Showcases‘ von Spieleherstellern.
Mutmaßlicher Profiteur der E3-Unwucht ist die Kölner Gamescom, die mit 320.000 Besuchern an die Prä-Pandemie-Zeiten anschließen konnte und ihre Marktstellung gefestigt hat. Auch der Termin für 2024 steht bereits fest: 21. bis 25. August.
> Mutmaßlicher Profiteur der E3-Unwucht ist die Kölner Gamescom, die mit 320.000 Besuchern an die Prä-Pandemie-Zeiten anschließen konnte und ihre Marktstellung gefestigt hat Alleine der Umstand, dass man als nahezu namenloser Creator mühelos durch das Akreditierungsprogramm gekommen ist nachdem sich die ganzen großer Influencer und Agenturen doch so über das schleierhafte Vorgehen der Köln Messe aufgeregt haben, spricht dafür, dass die Köln Messe am Ende doch nicht die Summe an Tickets verkauft hat, die sie anfangs eingeplant haben.
Das bezweifle ich nach wie vor. Wie bereits erwähnt sprachen die leeren Hallen an den Besuchertagen eine andere Sprache. Es wäre einmal interessant zu wissen wieviele Fach- und Regelbesucher so wie Creator die Messe besucht haben um tatsächlich sagen zu klnnen ob es sich hierbei um eine Consumer oder tatsächlich nurnoch um eine Fachmesse handelt.
Wie man es am Ende auch dreht und wendet, die Zahlen stimmen nicht!
Die Zahl der Fachbesucher wurde ja veröffentlicht. Selbst bei wohlwollender Zählung dürfte der Wert der registrierten Creator im sehr niedrigen vierstelligen Bereich liegen.
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